Athen - Mit einem Sturmgewehr haben Unbekannte in der Nacht auf Freitag Dutzende Schüsse auf die israelische Botschaft in Athen abgefeuert. Es sei geringer Sachschaden entstanden, verletzt worden sei aber niemand, teilten die Behörden mit.

"Jeder Terroranschlag ist ein Angriff auf die Demokratie und das Land", erklärte Regierungssprecherin Sophia Voultepsi. Bürgerschutzminister Vassilis Kikilias versicherte bei einem Besuch in der Botschaft, dass es niemandem gelingen werde, die Beziehungen zwischen Griechenland und Israel zu beeinträchtigen.

Nach Angaben der Polizei fuhren die Täter am frühen Freitagmorgen mit einem Motorrad an der Botschaft vorbei und gaben mehr als 50 Schüsse auf das Gebäude im Norden der griechischen Hauptstadt ab. Zwei weitere Verdächtige auf einem weiteren Motorrad sollen ebenfalls in die Tat verwickelt sein.

Militante Linke unter Verdacht

Verdächtigt wird eine militante linke Gruppierung. Die "Gruppe der Volkskämpfer" hatte sich vor etwa einem Jahr zu einem ähnlichen Angriff auf die Residenz des deutschen Botschafters in Athen und zu dem Anschlag auf die Zentrale der konservativen Partei Nea Dimokratia im Jänner 2013 bekannt. In Griechenland attackieren linke Gruppen immer wieder diplomatische Einrichtungen, Banken oder ausländische Firmen. Meist bleibt es bei Sachschäden.

Die Politik Israels im besetzten Westjordanland und im Gazastreifen stößt in Griechenland auf breite Kritik, regelmäßig werden dort Demonstrationen zur Unterstützung der Palästinenser organisiert. Am Mittwoch war ein palästinensischer Funktionär im Westjordanland gestorben, als die israelische Armee nördlich von Ramallah mit Tränengas gegen 300 Demonstranten vorging. (APA, 12.12.2014)