Wien - Die Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) sind am Freitag Nachmittag erheblich unter Verkaufsdruck geraten. Bis gegen 15.48 Uhr verloren die RBI-Aktien 6,03 Prozent auf 13,86 Euro. Bereits am Vortag hatten sie sich im Späthandel ein klares Minus von 4,84 Prozent eingehandelt.

Die starken Kursverluste begründet Analyst Thomas Neuhold von Kepler-Cheuvreux zum einen mit dem schwachen Rubel, der auf Jahressicht mittlerweile über 40 Prozent an Wert verloren hat. Zum anderen könnte die jüngste Aufregung um die Moskauer Konzerntochter ZAO Raiffeisenbank ein Belastungsfaktor sein. Zur Wochenmitte hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass das Co-Management der ZAO Raiffeisenbank bei einem 10 Mrd. Rubel schweren Bondverkauf durch die russische VEB-Bank möglicherweise ein Verstoß gegen die Russland-Sanktionen der EU war.

Laut der Nachrichtenagentur versuchen US- und EU-Behörden derzeit festzustellen, ob die Transaktion alleine von der russischen Raiffeisen-Tochter gehandhabt wurde. Zwar kam prompt ein Dementi seitens des Raiffeisen-Konzerns, laut Kepler-Analyst Neuhold könnte der unklare Status der behördlichen Ermittlungen jedoch zu der momentanen Kursschwäche beitragen. (APA, 12.12.2014)