Washington - Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit Frankreichs am Freitag von der zweitbesten auf die drittbeste Note AA herabgestuft. Die Anstrengungen der Regierung, die Neuverschuldung zu drücken und die Wirtschaft anzukurbeln, seien nicht ausreichend, um die Herabstufung zu verhindern, teilte Fitch am Abend mit.

"Der schwache Wirtschaftsausblick beeinträchtigt die Haushaltskonsolidierung und die Stabilisierung der Schuldenquote", heißt es in der Mitteilung.

Fitch hatte Mitte Oktober seinen Ausblick für Frankreich auf "negativ" gesenkt und die Herabstufung der Kreditwürdigkeit damit angedroht. Die Agentur hatte damals stärkere Reformanstrengungen der sozialistischen Regierung urgiert - und wurde enttäuscht. Zum ersten Mal seit vier Jahren werde das Wachstum in Frankreich hinter dem durchschnittlichen Wachstum der Eurozone zurückbleiben, schätzen die Bonitätsprüfer nun. Das Reformprogramm "erscheint nicht ausreichend, um die negativen Tendenzen umzukehren, die auf dem Langzeitwachstum und der Wettbewerbsfähigkeit lasten".

Paris hatte sich im September vom Ziel verabschiedet, im nächsten Jahr das Defizit unter die in der EU verlangte Drei-Prozent-Obergrenze zu drücken. Am Donnerstag legte das Finanzministerium das Ziel fest, die Neuverschuldung nach 4,4 Prozent in diesem über 4,1 und 3,6 Prozent in den kommenden beiden Jahren erst 2017 auf 2,7 Prozent zu senken.

Wegen der angespannten Haushaltslage steht Frankreich auch von der EU unter Druck. Allerdings räumte Brüssel Paris Ende November eine Frist bis Anfang März ein, sein Budget durch zusätzliche Maßnahmen in den Griff zu bekommen und mögliche Strafzahlungen so abzuwenden. (APA, 12.12.2014)