Berlin - Mehr als 130 Künstler, Autoren und Wissenschafter haben gegen Sparpläne der Deutsche Welle (DW) protestiert. Das deutsche, das spanische und das arabische Programm dürften nicht zur Disposition gestellt werden, heißt es in einem Offenen Brief der Mitarbeiter, dem sich unter anderem Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, Pianist Alfred Brendel und Regisseur Volker Schlöndorff anschlossen.

Der Brief wurde am Freitag vom DW-Personalrat veröffentlicht und soll am Montag dem Verwaltungsrat des Auslandssenders vorgelegt werden. DW-Sprecher Christoph Jumpelt begrüßte den "Rückhalt und die Solidarität" der Mitarbeiter für den Sender. Intendant Peter Limbourg werde alles unternehmen, um eine ausreichende Finanzierung der DW sicherzustellen.

Limbourg hatte den Start eines neuen englischen Kanals für Ende April 2015 angekündigt. Dafür hat der Deutsche Bundestag zusätzliche 10,5 Millionen Euro genehmigt - aber nur für 2015. Längerfristig wäre der Sender mit heute 280 Millionen Euro unterfinanziert. Sollten weitere Mittel nicht dauerhaft sicher sein, müsste das gesamte Programm auf den Prüfstand. Dazu gehörten auch Kürzungen im TV-Angebot.

Diese Woche wird sich der Bundestag mit der Deutschen Welle befassen. An diesem Montag demonstrieren DW-Mitarbeiter gegen die Pläne in Berlin. (APA, 13.12.2014)