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Beric entscheidet.

Foto: APA/Krug

Salzburg - "Für alle anderen ist das vielleicht lustig, für mich nicht", sagte Franz Schiemer, der am Sonntag noch einmal gespielt hätte, wenn ihm nicht in seiner letzten Aktion im Abschlusstraining einige Muskelfasern in der Wade gerissen wären. Der 28-jährige Reservelazarus, der während seiner Karriere allein 18 Cuts erlitt, war also nur ein sehr geehrter Zuseher beim Bundesligakehraus.

Schiemer sah, das lässt sich sagen, ein flottes Spiel, in dem einer wie er, ein Ruhepol, den Salzburgern vielleicht gefehlt hat. Von Anfang an herrschte Hektik, gab es keine Entscheidung des Referees, die nicht kritisiert worden wäre. Markus Hameter ließ da einiges durchgehen, ehe er dem Salzburger Ramalho doch eine Gelbe Karte zeigte. Die wirkte freilich nach, weil Ramalho wenig später Robert Beric foulte und ausgeschlossen wurde (23.). Bis dahin hatte Rapid, von Steffen Hofmann angetrieben, die größeren Chancen vorgefunden, aber durch Beric (17.) und Florian Kainz, der an Salzburg-Goalie Peter Gulacsi scheiterte (18.), vergeben.

Beric im Finish

Salzburg tat sich in Unterzahl fast leichter, übernahm das Kommando. Chancen aus dem Spiel ergaben sich freilich kaum, einen fein angetragenen Freistoß von Jonatan Soriano konnte Rapid-Goalie Jan Novota gerade noch parieren (27.). Die Salzburger machten sich aber selbst mit ungewohnt vielen Abspielfehlern im Aufbau das Leben schwer. Rapid blieb gefährlicher, nach der schönsten Aktion vergab Kainz die größte Chance, als er einen Ball aus neun Metern danebensetzte (44.).

Nach der Pause wurde die Partie zunächst etwas ruhiger. Hofmann traf per Freistoß die Latte (55.), Hameter schickte Rapid-Trainer Zoran Barisic auf die Tribüne. Die Partie schien auf ein torloses X zuzusteuern, als Beric aus 16 Metern netzte (80.). Nach Salzburgs Ausgleich durch Ex-Rapidler Marcel Sabitzer - nach Fehler Mario Sonnleitners - schien das Remis wieder gegeben (84.), doch Beric nützte in letzter Minute einen Kainz-Assist zum Siegestor für Rapid. Salzburg wartet aufs Europa-League-Sechzehntelfinallos (Montag) und überwintert als Erster. Rapid verbesserte sich an die vierte Stelle - hinter dem WAC (1:2 bei Admira) und Altach (2:0 gegen Sturm). Fortsetzung am 14. Februar. (red, DER STANDARD, 15.12.2014)

Fußball-Bundesliga (19. Runde): Red Bull Salzburg - SK Rapid Wien 1:2 (0:0). Red Bull Arena, 17.200 Zuschauer, SR Hameter.

Torfolge: 0:1 (80.) Beric

1:1 (84.) Sabitzer

1:2 (94.) Beric

Salzburg: Gulacsi - Schwegler (83. Ankersen), Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Ilsanker - Kampl, Ch. Leitgeb, Bruno (46. Keita) - Soriano (46. Sabitzer), Alan

Rapid: Novota - Pavelic, Sonnleitner, M. Hofmann, Schrammel - Grahovac, Petsos, Wydra (73. Schaub) - S. Hofmann (79. Alar), F. Kainz - Beric

Gelb-Rote Karte: Ramalho (23./Kritik bzw. Foulspiel)

Gelbe Karten: Leitgeb, Schwegler, Hinteregger, Sabitzer bzw. Wydra, F. Kainz