Quito - Bei einem Unfall auf der Baustelle eines riesigen Wasserkraftwerks im Osten von Ecuador sind 13 Menschen ums Leben gekommen. Wie Staatspräsident Rafael Correa über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, starben bei dem "schweren Unfall am Samstagabend" zehn Ecuadorianer und drei Chinesen. Laut einem Bericht des staatlichen Rundfunks wurden zwölf weitere Menschen verletzt. Demnach wurde das Unglück durch den Einsturz eines Tunnels im Maschinenraum ausgelöst.

Das Wasserkraftwerk Coca Codo Sinclair im Amazonasgebiet wird vom chinesischen Unternehmen Sinohydro gebaut. 7.000 Menschen arbeiten auf der Baustelle, ein Fünftel davon Chinesen. Die Kosten für das von Peking finanzierte Großprojekt betragen Schätzungen zufolge mehr als zwei Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Euro). Das Kraftwerk soll 2016 in Betrieb genommen werden. Es soll 1.500 Megawatt Strom produzieren, was mehr als ein Drittel des Energieverbrauchs in dem lateinamerikanischen Land ist.

Im April waren im Süden von Ecuador auf einer anderen von China betriebenen Baustelle für ein Wasserkraftwerk vier chinesische Techniker bei einer Explosion verunglückt. Insgesamt werden in dem Land derzeit acht Wasserkraftwerke gebaut. Ecuador, das auch Erdöl fördert, will unabhängig von ausländischem Strom werden und saubere Energie exportieren. (APA, 14.12.2014)