Aprilia RSV4 RR RF: Limitiert und für die Rennstrecke gedacht.

foto: aprilia

Die RSV4 RR bedient auch Ansprüche für Zivilisten.

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Bös, aber klein: die Aprilia RS4 50.

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Die SR Motard 50 bringt grimmige optische Werte in die Roller-Liga.

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Wer Aprilia sagt, meint Tuono, Mana, RSV4 und Dorsoduro. Allen zusammen haftet der Nimbus des Fantastischen an. Aber auch des Seltenen. Denn Aprilia liegt in Österreich zwar auf Platz sieben des gesamten Zweiradmarktes, das verdanken die Italiener aber vor allem den Mopeds.

Von den 1639 Zweirädern, die Aprilia heuer bis September in Österreich verkauft hat – das ist übrigens im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 14,32 Prozent – sind 1234 Stück Mopeds – das wiederum entspricht einem Zuwachs von 9,22 Prozent. So liegt Aprilia in Österreich beim Mopedverkauf auf Platz vier – hinter so klingenden Namen wie Vespa, Ride und Derbi.

Am anderen Ende der Fahnenstange stehen 143 Motorräder die Aprilia heuer bis September verkaufte – das entspricht einem Marktanteil von nicht einmal 1,2 Prozent und einem Minus von 37,28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Düstere Zahlen also bei den echten Maschinen, ein Senkrechtstart bei den Mopeds.

Am Anfang stand das Fahrrad

Aprilia wurde 1945 von Alberto Beggio gegründet. Damals stellte die Fabrik Fahrräder her. Der von Ende der 1930er- bis Ende der 1940er-Jahre gebaute Mittelklassewagen mit Einzelradaufhängung hinten, der Lancia Aprilia, soll Namensgeber für das Unternehmen gewesen sein. Erst in den 1970er-Jahren stieg Aprilia in das Moped-Geschäft ein und brachte den Scarabeo – ein Name, den Konzernmutter Piaggio heute für einen eigenen Roller verwendet.

Zehn Jahre später folgten die ersten Offroad-Motorräder, bald darauf die ersten Straßenmaschinen. Ein Highlight war da natürlich die Moto 6.5, die wir erst vor Kurzem in der Serie der hässlichsten Motorräder zur Ehre kommen ließen.

Exotische RSV Mille

Aber Aprilia hatte zu der Zeit bereits einen Namen als Hersteller extrem schneller Sport-Motorräder. Die giftigen 125er- und 250er-Zweitakter, die Trials und Supermotos fuhren einen Podiumsplatz und WM-Titel nach dem anderen ein.

Den guten Ruf aufzubauen, half aber auch die RSV Mille, eine exotische Supersportlerin mit bis zu 125 PS starkem V2-Motor, die Ende 1998 auf den Markt kam.

2015 kommt die aktuelle Version der RSV, die RSV4 RR zu den Händlern. Aprilia konzentrierte sich vor allem auf Verbesserungen am Motor – etwa mit Pankl-Teilen. 201 PS – und damit um 16 PS mehr als die Vorgängerin – soll das V4-Aggregat der neuen Supersport-Aprilia leisten und gleichzeitig deutlich leichter sein. Damit wird sie, fahrfertig, irgendwo in der 200-Kilogramm-Liga von BMW S 1000 RR und Yamaha YZF R1 liegen.

Limitierte RF

Zusätzlich zum RR-Modell wird Aprilia eine RF bringen, eine limitierte Version mit Schmiedefelgen und Öhlinsfahrwerk, direkt für die Rennstrecke konzipiert. Preise für Österreich sind derzeit noch nicht bekannt – aber auf ein Schnäppchen zu hoffen, wird wohl nicht lohnen.

Derzeit gibt es die Vorgänger-RSV4 als Factory mit APRC und ABS zum Aktionspreis von 25.590. Da wird die RSV4 RF halt schon deutlich mehr kosten. Günstiger ist da die RS4 50 um 3.890 Euro. Oder SR Motard 50 um 1899 Euro. Zudem spart man sich mit beiden letzteren Vignette, Strafzettel und das Lächeln während der Wochenend-Ausfahrt. (Guido Gluschitsch, derStandard.at, 15.12.2014)