Salzburg - Derzeit läuft im Salzburger Volksgarten die 14. Auflage des "Winterfests". Das vom heuer bei einem Bergunfall tödlich verunglückten Georg Daxner initiierte Festival präsentiert jährlich internationale Vertreter der Kunstsparte Nouveau Cirque.

Heuer sind es drei französische Compagnien (Cirque Aital, Cirque Trottola & Petit Théâtre Baraque sowie Cie Akoreacro) und die andalusische Gruppe ymedioteatro. In der für Kinder ab fünf Jahren geeigneten Produktion Klaxon gehen die Artisten von Cie Akoreacro, fünf Musiker und sechs Akrobaten, in einer Interaktion zwischen Livesound und Akrobatik an die Grenzen des (Un-)Möglichen. Wie diese Zirkuskünstler leben, trainieren und arbeiten, zeigt eine Doku des mexikanischen Regisseurs Horacio Alcalá: Für Grazing The Sky hat er fünf Jahre lang acht Artisten mit der Kamera beobachtet.

Was bei einer Vorstellung so leicht und locker aussieht, verlangt harte Arbeit in Form täglicher Proben und Übungseinheiten. Und weil der zeitgenössische Zirkus vor allem voller Poesie und Humor ist, haben auch die Protagonisten in der Manege einen Hang zu philosophischer Grübelei.

Die Kamera fängt die nachdenklichen Gesichter im Schminkspiegel vor dem Auftritt ebenso ein wie die Körper der Artisten, die in Zeitlupe durch den Raum fliegen und schweben. Eine Hommage an Anmut und Grazie, an die Leidenschaft für Risiko und Grenzerfahrungen. Noch bis Ende des Jahres im Kino (außer Heiligabend), das Winterfest dauert bis 6. Januar 2015. (Gerhard Dorfi, DER STANDARD, 16.12.2014)