Kiew/Brüssel - Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk will sein Land trotz russischer Kritik lieber heute als morgen in der NATO sehen. Er wäre glücklich, wenn die Ukraine "so schnell wie möglich" Mitglied des westlichen Verteidigungsbündnisses werden würde, sagte Jazenjuk am Montag in Brüssel nach einem Gespräch mit NATO- Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Er räumte allerdings ein, dass wohl nicht jeder glücklich wäre, wenn sein Land beispielsweise bereits morgen einen Antrag stellen würde. "Wir müssen erst Reformen umsetzen." Danach werde ein Beitritt auch im Interesse der NATO sein. "Je stärker die Ukraine ist, desto stärker sind die NATO-Mitgliedstaaten", sagte Jazenjuk.

Ein NATO-Beitritt der Ukraine gilt derzeit auch wegen des Konflikts im Osten des Landes als ausgeschlossen. Beim NATO-Gipfel 2008 hatten die Staats- und Regierungschefs der Bündnisstaaten allerdings bereits ihre grundsätzliche Zustimmung zu einem Beitritt gegeben. Russland lehnt einen NATO-Beitritt seines Nachbarn Ukraine ab, weil es darin eine Bedrohung seiner Sicherheit sieht. (APA, 15.12.2014)