Wien - Obwohl die Pro-Kopf-Kaufkraft in Österreich heuer auf 20.389 Euro gestiegen ist und damit erstmals die 20.000-Euro-Marke überschritten hat, profitiert der Einzelhandel kaum davon. Je reicher die Menschen werden, desto mehr geben sie prozentuell fürs Wohnen, Pensionsvorsorge, Bildung oder Reisen und Freizeit aus, wie aus einer Studie des Marktforschungsunternehmens RegioData Research hervorgeht.

Gegenüber dem Vorjahr dürfte die Kaufkraft der Österreicher heuer um 2,1 Prozent steigen, das ist inflationsbereinigt ein leichtes Plus von 0,3 Prozent. Die Wirtschaftskammer geht für heuer von einem Minus von 0,5 Prozent aus, was die durchschnittlichen Nettoeinkommen von Unselbstständigen betrifft. Das verfügbare Haushaltseinkommen ist seit der Krise ebenfalls zurückgegangen.

Betrachtung von Durchschnittswerten

Dabei versteht RegioData unter Kaufkraft alle in einem Jahr für Konsum zur Verfügung stehenden Geldmittel - also vor allem für Ernährung, Wohnen, Energie, Einrichtung, Kleidung, Körperpflege, Gesundheit oder Verkehr. Gemeint ist auch nicht der Wohlstand einzelner Personen, sondern die Kaufkraft wird hier als nationaler oder regionaler Wohlstandsindikator verwendet.

Rund 30 Prozent der verfügbaren Kaufkraft gibt ein Österreicher im Durchschnitt für Einzelhandelsprodukte aus - dieser Anteil lag vor rund zehn Jahren noch bei etwa 40 Prozent. "Das Mehr an Geld wird entweder angespart oder für höhere Fixkosten oder Leistungen ausgegeben, die uns sinnvoller erscheinen, so zum Beispiel für Bildungs- und Erholungsangebote", sagte der Geschäftsführer von RegioData Research, Wolfgang Richter, laut Aussendung. (APA, 16.12.2014)