Am Montagabend lobte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache die Demonstrationen von Pegida.

Screenshot: derStandard.at

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sympathisiert offenbar mit dem deutschen Anti-Islam-Bündnis Pegida ("Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes"). Im Zuge der Demonstration in Dresden am Montagabend postete Strache auf seiner Facebook-Seite: "Zur Zeit spazieren über 19.000 Menschen friedlich und demokratisch gegen eine drohende Islamisierung Europas durch Dresden! Gratulation!" (siehe Screenshot). Am Mittwochmorgen war das Posting von Straches Facebook-Seite verschwunden.

Das Bekanntmachen von Pegida in Österreich unterstützte Strache bereits Tage zuvor. Sein am 13. Dezember gesetzter Facebook-Link zur deutschen Pegida-Seite wurde von seinen Fans mehr als 400-mal geteilt. In den dazugehörigen Kommentaren diskutieren Straches Anhänger unter anderem über Pegida-Aufmärsche in Österreich. Derzeit formieren sich auf Facebook auch Pegida-Anhänger aus Österreich. Die Gruppe wurde am 9. Dezember gegründet und hält derzeit bei rund 3.500 Fans.

Merkel: "Kein Platz für Hetze und Verleumdung"

In Deutschland sorgt das Erstarken des Pegida-Bündnisses bundesweit für Kritik. Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteilte die Aktionen der Anti-Islam-Bewegung. In Deutschland gelte zwar die Demonstrationsfreiheit, sagte sie, "aber hier ist kein Platz für Hetze und Verleumdung von Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen". Deshalb müsse jeder aufpassen, "dass er nicht von den Initiatoren einer solchen Veranstaltung instrumentalisiert wird".

Deutschlands Justizminister Heiko Maas bezeichnete im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" die Pegida-Demonstrationen als "Schande für Deutschland". Er befürchte, dass Deutschland "gerade eine neue Eskalationsstufe der Agitation gegen Zuwanderer und Flüchtlinge" erlebe.

In Dresden finden seit Oktober jeweils montags Demonstrationen des Bündnisses statt, die Zahl der Teilnehmer ist rasant gestiegen. Am Montagabend gingen 15.000 Menschen auf die Straße. (burg, derStandard.at, 16.12.2014)