Hofer-Chef Günther Helm und Michael Krammer bei der Vorstellung der "HoT"-Tarife.

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Die Tarife von "HoT". "Kunden können 300 Minuten und 700 SMS nutzen, beim nächsten Mal vielleicht 900 Minuten und 100 SMS", so erklärt der Mobilfunker sein Angebot.

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Hofer will den heimischen Mobilfunkmarkt auf den Kopf stellen. Dabei setzt man auf ein bewährtes Rezept: niedrige Tarife. Gestartet wird "HoT" (Hofer Telekom) am 2. Jänner. Der Lebensmittel-Diskonter tritt als "virtueller Anbieter" (MVNO) auf, er mietet die Infrastruktur bei T-Mobile an und betreibt das Service auf eigene Rechnung. Die neue Vorwahl ist 0677.

Günstiger Zeitpunkt

Die Zeit ist für neue Player günstig, da zahlreiche Kunden durch Tariferhöhungen und Zusatzgebühren ihrer bisherigen Anbieter verärgert und wechselwillig sind, sagte der Hofer-Chef Günther Helm am Dienstag vor Journalisten in Wien. "Wir sind uns sicher, dass unser Angebot den Markt bewegen wird".

Kampftarife - ohne Servicepauschale

Tatsächlich tritt Hofer mit Kampftarifen an. Das Starterpaket kostet 1,99 Euro, der Smartphonetarif bietet wahlweise 1000 Sprachminuten oder 1000 SMS um 9,90 Euro pro Monat, dazu gibt es jeweils 3 GB an Daten. "Kunden können 300 Minuten und 700 SMS nutzen, beim nächsten Mal vielleicht 900 Minuten und 100 SMS", so erklärt der Lebensmittelhändler sein Angebot.

Das reine Datenangebot umfasst 3 GB um 6,90 Euro ebenfalls pro Monat. Ein LTE-Angebot soll im Verlaufe des Jahres 2015 folgen. Es gebe weder eine Bindungsfrist noch eine Servicepauschale, betont Helm.

Offene Handys von Samsung

Ist das Guthaben verbraucht, dann fallen 3,9 Cent pro Minute und SMS an. Ein MB Daten schlägt sich dann mit 0,9 Cent zu Buche. Roaming in der EU kostet 19 Cent pro Minute. Kunden können Ladebons in den Filialen des Lebensmittels-Diskonters erwerben oder einen frei wählbaren Betrag automatisch aufladen lassen – etwa wenn ein vom Kunden gesetztes Limit erreicht wurde. Vorerst gibt es ausschließlich "SIM-only"-Angebote, also keine gestützten Handys. Allerdings wird Hofer zum Start von "HoT" offene Handys von Samsung und Medion anbieten.

Telering- und Orange-Chef Michael Krammer steht Hofer zur Seite

Zur Seite steht Hofer der ehemalige Telering- und Orange-Chef Michael Krammer. Dafür hat er bereits vor Monaten die "Hot Telekom GmbH" gegründet, ein Tochterunternehmen seiner Firma Ventocom. "Wir kümmern uns um Verrechnung und Technik", so Krammer. Er betont auch, dass HoT-Kunden die gleiche Netzqualität wie T-Mobile- oder Tele.ring-Kunden geboten wird. Details über den Vertrag mit T-Mobile wollte Krammer nicht nennen. Bisherige Rufnummern können übrigens zu Hot mitgenommen werden.

Vertrag mit Yesss! gekündigt

Der Einstieg von Hofer in den Mobilfunkmarkt zeichnete sich schon länger ab. Bereits im Dezember 2013 wurde der Vertrag zum Exklusivvertrieb von Produkten der A1-Billigschiene Yesss! gekündigt.

Wie viele Kunden Hofer mit seinem Mobilfunkangebot gewinnen will, wollte Helm nicht sagen. "Wir warten die erste Monate ab", so der Manager. (Markus Sulzbacher, derStandard.at, 16.12.2014)