Wien - Der Finanzausschuss des ORF-Stiftungsrats hat Montagnachmittag das ORF-Budget 2015 einstimmig angenommen. Eine breite Mehrheit gab es auch für den neuen ORF-Kollektivvertrag. Der von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Finanzdirektor Richard Grasl vorgelegte Finanzplan für das kommende Jahr sieht ein ausgeglichenes Budget vor. Insgesamt werden für 2015 positive Ergebnisse (EGTs) von 0,3 Millionen im ORF sowie 0,8 Millionen Euro im ORF-Konzern erwartet.

Die budgetierten Umsatzerlöse sollen 911 Mio. Euro betragen: 593 Mio. Euro aus dem Programmentgelt, 218 Mio. Euro an Werbeeinnahmen sowie sonstige Erlöse von 100 Mio. Euro. Abgeflachte Gehaltskurven, weniger Verwendungsgruppen und Arbeitsbilder, Sabbaticals, Papamonat, eine Telearbeits-Richtlinie sowie die Anstellung von bisher freien Honorarmitarbeitern, Leiharbeitskräften und Aushilfen soll unterdessen der neue ORF-Kollektivvertrag bringen, der am 1. März 2015 in Kraft treten soll.

Eine Gegenstimme bei KV

Bei der Abstimmung über den neuen KV gab es im Finanzausschuss eine Gegenstimme durch Belegschaftsvertreter Robert Ziegler. Am Donnerstag müssen Finanzplan und KV noch vom Plenum des ORF-Stiftungsrats beschlossen werden.

ORF-Struktur

Wrabetz hat dem Finanzausschuss auf Basis eines Boston Consulting-Konzepts kurz über die Pläne für die künftige ORF-Struktur berichtet. Wrabetz stellte dabei eine Matrixorganisation mit den vier Contentbereichen Information, Kultur & Bildung, Sport und Unterhaltung in Aussicht. Dem Content-Cluster sollen Channels mit verschiedenen Channel-Managements gegenüber stehen. An den Details der neuen Struktur soll in den kommenden Monaten weitergearbeitet werden, war aus dem Finanzausschuss zu hören.

Der Salzburger Landesdirektor Roland Brunhofer, der zuletzt wiederholt als möglicher zentraler Informationschef in einer neuen ORF-Struktur gehandelt wurde, erklärte unterdessen gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten" auf die Frage, ob er als Kandidat für eine solche Schlüsselstellung infrage käme: "Wenn der Generaldirektor das vorhat, wird er es sagen. Bisher hat er nichts gesagt." (APA, 16.12.2014)