Infineon Austria hat das Geschäftsjahr 2013/14 - so wie der deutsche Mutterkonzern - mit einem Umsatz- und Gewinnsprung abgeschlossen. Der Umsatz stieg um ein Zehntel auf 1,3 Mrd. Euro, das EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) legte um 68 Prozent zu, berichtete Finanzvorstand Oliver Heinrich am Dienstag in Wien.

900 Millionen echter Konzernumsatz

"Von den 1,3 Mrd. Euro sind ca. 900 Millionen echter Konzernumsatz", erklärte Heinrich, der Rest entfalle auf konzerninterne Verrechnungen. Das zeige, so die seit April amtierende Vorstandschefin Sabine Herlitschka, "dass wir auch Geschäftsverantwortung hier haben". Auch die regionale Wertschöpfung sei hoch: Infineon Austria habe im vergangenen Geschäftsjahr Einkäufe um 394 Mio. Euro getätigt, davon entfielen 150 Mio. Euro auf Österreich und knapp 95 Mio. Euro auf Kärntner Lieferanten.

"Wir hatten volle Auslastung" berichtete Thomas Reisinger, Vorstand für Operations. "Das führte dazu, dass wir fast 13 Milliarden Mikrochips in diesem Jahr ausgeliefert haben." In der Halbleiter-Branche sei man gezwungen, die Produktivität ständig zu verbessern, sagte Reisinger, denn bei Halbleitern gebe es jedes Jahr einen Preisverfall von mindestens 5 Prozent. "Wenn man die Produktivitätssteigerung der Halbleiterindustrie auf die Automobilindustrie überträgt, würde das beispielsweise bedeuten, dass ein Rolls-Royce heute zwei Euro kosten würde und mit einem Liter Benzin eine Million Kilometer fährt."

Knapp 30.000 Beschäftigte

Der gesamte Infineon-Konzern hat im Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende September) mit knapp 30.000 Beschäftigten 4,3 Mrd. Umsatz gemacht. Im Konzern werde für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatzplus von 8 Prozent gerechnet, sagte Herlitschka, "plus/minus 2 Prozent, da ist ein Dollar-Wechselkurs von 1,30 unterstellt". Die Russland-Sanktionen würden für Infineon eine kleine Rolle spielen, "wir sind da wenig vertreten".

Im August hatte der Infineon-Konzern die Übernahme des US-Elektronikunternehmens International Rectifier angekündigt. "Bis zum Closing - das wir Mitte Jänner erwarten - sind Internatonal Rectifier und Infineon noch Wettbewerber", sagte Herlitschka. Man bereite derzeit die Integration vor, könne aber noch keine Details dazu verraten, sagte Herlitschka auf die Frage, ob ein Teil der Produktion nach Villach verlagert werde.

Von den 3.305 Mitarbeitern (+6 Prozent) der Infineon Austria an den Standorten Villach, Klagenfurt, Graz, Linz und Wien seien mittlerweile 47 Prozent Akademiker, betonte Heinrich - das zeige die Bedeutung von Forschung und Entwicklung für das Unternehmen. Derzeit seien in F&E 1.205 Leute in Österreich tätig, um 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die F&E-Aufwendungen würden von Jahr zu steigen, zuletzt um 18,5 Prozent auf 320 Millionen - ein Viertel des Umsatzes fließe in die Forschung. (APA, 16.12.2014)