Berlin/Wien - Nach einer Großdemo des rechtspopulistischen Pegida-Bündnisses am gestrigen Montag in Dresden, hat der Vize-Sprecher der rechts-konservativen AfD die rund 15.000 Teilnehmer gegen den Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit in Schutz genommen. "Von der Dresdner Demonstration habe ich einen sehr guten Eindruck. Da habe ich keine Nazis in Nadelstreifen gesehen", sagte Alexander Gauland am Dienstag.

"Wieso das eine Schande für Deutschland sein soll, konnte ich auch nicht feststellen. Es waren ganz normale Bürger", so der Vize-Sprecher der Alternative für Deutschland (AfD). Deutschlands Justizminister Heiko Maas hatte einen Hang zur Ausländerfeindlichkeit der Pegida festgestellt und die Bewegung als "Schande für Deutschland" bezeichnet. Pegida ist das Kürzel für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes".

"Natürliche Ängste"

Gauland bezeichnete den Islam als "Staatsreligion", die auch den Heiligen Krieg, den Jihad, umfasse. "Da gibt es natürlich Ängste bei den Menschen, weil es etwas für sie völlig Fremdes ist, was auch nicht in unsere westliche Gesellschaft passt." Die Menschen würden erleben, dass Verbrechen im Namen des Islam verübt würden, sagte er mit Blick auf Gräueltaten des extremistischen "Islamischen Staates" (IS).

Es gebe Ängste, "dass diese Zustände in Deutschland anfangen sich festzusetzen". Die Pegida-Anhänger hätten die Sorge, dass die deutsche Gesellschaft durch eine ungebremste Zuwanderung verändert werde. "Und sie haben halt das Gefühl, die Politik wird mit der Zuwanderung nicht fertig." Zu einer möglichen Kooperation von AfD und Pegida wollte sich Gauland nicht äußern. Zwar stehe die AfD der Pediga näher als andere Parteien. "Daraus schließe ich aber noch gar nichts, weil sie nicht wissen können, wie sich diese Bewegung entwickelt." (APA/Reuters, 16.12.2014)