Wien - Bundeskanzler Werner Faymann will, dass eine neue Taskforce den Verkauf der Hypo-Balkanbanken begleiten soll. Man wolle aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und sie nicht noch einmal machen, beteuert Faymann am Dienstag nach dem Ministerrat. Eingerichtet wird die Taskforce vom Bundeskanzleramt und dem Finanzministerium. Faymann kündigte an, auch Irmgard Griss, die soeben ihre Tätigkeit als Leiterin der Hypo-Untersuchungskommission beendet hat, zu fragen, ob sie bereit sei, an der Taskforce mitzuwirken. Dieses Gremium diene der "begleitenden Kontrolle". Zum Verkauf der Balkan-Töchter der Hypo sagte Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) am Dienstag, man befinde sich "mitten im Verkaufsprozess".

Eine weitere Expertenrunde soll Finanzminister Schelling in Budgetfragen beraten. Unter der Leitung von Thomas Wieser, dem Chef der Arbeitsgruppe der Euro-Finanzminister, sollen sich elf Fachleute bis März Gedanken über die "Herausforderungen einer modernen Budget- und Finanzpolitik" machen. Seinen Auftakt hat der Expertenrat am Mittwoch. Als Wirtschafts- und Finanzexperten mit dabei sind Werner Gratzer, seit 2005 Staatssekretär im deutschen Finanzministerium, Wifo-Budgetexpertin Margit Schratzenstaller, der frühere IHS-Chef Christian Keuschnigg sowie der deutsche Wirtschaftsforscher Bert Rürup und Daniel Gros vom Brüsseler Center for European Policy Studies. Außerdem dabei: der Genetiker Markus Hengstschläger (Med-Uni Wien) und der Bildungswissenschafter Stefan Hopmann (Uni Wien) sowie Petra Jenner von Microsoft Schweiz und die Wiener Wirtschaftsanwältin Edith Hlawati (Kanzlei CHSH) und Maximilian Schnödl von der US-Firma Accela. (red, DER STANDARD, 17.12.2014)