Mit dieser Fotomontage machte sich das "Finest Squad" über die Festnahme der Xbox- und Playstation-Hacker lustig.

Foto: Twitter/Finest Squad

Die Videospielbranche zitterte lange vor einer Handvoll Hacker namens "Lizard Squad": Immer wieder bewies das Kollektiv, wie einfach Multiplayer-Services von Blockbuster-Games oder ganze Netzwerke der Konsolenhersteller lahmzulegen sind. Die Liste der erfolgreichen Attacken ist lang: Bereits vergangen August fiel das Playstation-Network aus, dann sabotierte "Lizard Squad" Server von Blizzard ("World of Warcraft"), "Call of Duty", "FIFA", "Destiny" und so weiter.

"Lizard Squad" wollte "neuer Grinch" sein

Nach einer kurzen Pause tauchte die Hackerbande im Dezember erneut auf, um kurz Xbox Live und das Playstation-Network zu sabotieren – und eine Drohung auszusprechen: Ausgerechnet zur Weihnachtszeit werde man einen großflächigen Angriff auf Multiplayer-Systeme starten. Das Kollektiv bezeichnete sich selbst als "neuen Grinch", der "Weihnachten versauen" werde.

Fans schlagen zurück

Das wollten sich andere, spielebegeisterte Hacker nicht gefallen lassen: Als Antwort auf die "Lizard Squad" formierten sie sich unter dem Namen "Finest Squad", um laut eigenen Angaben "Weihnachten zu retten." Und schafften, wozu die finanzstarken Hersteller monatelang nicht fähig waren : Im Lauf der nächsten Wochen konnten laut Business Insider einige Mitglieder des "Lizard Squad" enttarnt werden, was unter Hackern als "doxxed" bezeichnet wird. Die Daten wurden auch an die Polizei weitergegeben, es gab einige Verhaftungen.

Server gefunden

Zusätzlich konnte "Finest Squad" den physischen Standort jener Server lokalisieren, mit denen "Lizard Squad" die Netzwerke der Spielehersteller durch DDoS-Attacken lahmgelegt hat. Auch diese Angaben wurden den Behörden mitgeteilt. Zu guter Letzt konnten die "wohlgesinnten Hacker" auch zahlreiche Sicherheitslücken, die sie gefunden hatten, an Microsoft und Sony übermitteln. Sie hoffen nun, dass die großen Hersteller ihre Warnungen ernst nähmen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen – damit Weihnachten für Gamer tatsächlich "gerettet" ist. (fsc, derStandard.at, 17.12.2014)