Lithium kann bei Depression helfen.

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Jeden kann eine Depression treffen. Eine ihrer Formen ist die sogenannte bipolare Störung. Zu ihren wesentlichen Merkmalen zählen Stimmungsschwankungen: Manische (Hoch-)Phasen und depressive (Tief-)Phasen wechseln sich ab. Das führt zu einem Zickzackkurs der Gemütslage, der unerträglich ist. Doch es gibt Wirkstoffe, die dabei helfen können, krankhafte Stimmungsextreme zu kappen. Lithiumsalze zählen seit Jahrzehnten dazu.

Rückbesinnung auf Lithium

In den 1960er Jahren war Lithium das Mittel der Wahl. In den 1970er Jahren wurde es durch neue und vielfach teurere Wirkstoffe vom Rezeptblock verdrängt. Inzwischen besinnt man sich wieder auf die Wirksamkeit von Lithium. Die deutsche Website Gute Pillen - schlechte Pillen zeigt, worauf es bei einer Behandlung ankommt.

Neuere zuverlässige Studienergebnisse belegen: Lithium kann bei einem Teil der bipolaren Patienten akuten Krankheitsphasen langfristig vorbeugen. Und es kann das Risiko der Selbsttötung deutlich mindern. Das alles ermöglicht kein anderes Medikament so überzeugend.

Jedes Arzneimittel kann auch unerwünschte Wirkungen haben. Daher ist es bei einer Lithiumbehandlung zum Beispiel besonders wichtig, dass Arzt oder Ärztin den Blutspiegel ihres Patienten sorgfältig und regelmäßig kontrolliert. Denn eine dauerhaft zu hohe Dosis ist giftig und kann beispielsweise die Nieren schädigen.

Die gemessenen Blutspiegelwerte werden in den persönlichen Lithiumpass eingetragen. In jedem Fall ist während der Behandlungszeit auch eine sorgfältige Dokumentation aller akuten Krankheitsphasen im sogenannten Phasenkalender sehr wichtig. (red, derStandard.at, 17.12.2014)