Die Katzen werden geimpft, gechipt und kastriert.

Foto: Foto: Vier Pfoten / Daniela Klemencic

Wien - Sie gehören niemand (mehr) - und sie streunen in der Gegend herum. An der Alten Donau, im Prater, im Böhmischen Prater, am Alberner Hafen, in der Lobau, auf der Donauinsel oder in den Liesinger Grüngebieten. Rund 5000 Streunerkatzen sind es, die durch Wien streifen.

"Obwohl das Aussetzen von Tieren verboten ist, werden leider immer wieder Stubentiger achtlos ausgesetzt", erläutert Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ). "Und würde man nichts unternehmen, würde die Population exponentiell steigen."

Deshalb wurde im Vorjahr gemeinsam mit Vier Pfoten ein eigenes Programm für Streunerkatzenins Leben gerufen. Experten der Tierschutzorganisation fangen die freilebenden Tiere ein, sie werden geimpft, kastriert, mit einem Chip versehen und dann wieder in ihre vertraute Umgebung gebracht. Heuer wurden insgesamt 520 Katzen gefangen, von denen 420 behandelt wurden - die restlichen Tiere waren bereits nach einem früheren Fang behandelt worden.

"Unsere jahrelange internationale Erfahrung zeigt, dass dies die einzig sinnvolle und humane Methode ist, das Wachstum der Kolonien einzudämmen" , erläutert Vier-Pfoten-Geschäftsführer Heli Dungler. Denn die behandelten Katzen verteidigen ihr Revier - und verhindern so den Zuzug neuer Streuner.

Die freilebenden Katzen werden überdies von freiwilligen Tierfreunden gefüttert. Und für den Winter werden heuer weitere 20 "Katzenhotels" aufgestellt: Denn obwohl den Ex-"Stubentigern" ein Winterfell wächst, brauchen sie eine trockene, windgeschützte Rückzugsmöglichkeit. (frei, DER STANDARD, 18.12.2014)