Beirut/Bagdad - Im Osten Syriens sind in einem Massengrab nach Informationen einer Beobachtergruppe die Leichen von 230 mutmaßlichen Opfern der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) gefunden worden. Bei ihnen handle es sich wahrscheinlich um Angehörige des Al-Sheitaat-Stammes, teilte die in Großbritannien beheimatete Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch mit.

Der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, befürchtet zudem den Tod von rund 1.000 weiteren Menschen, die als verschollen gelten. Mitte August hatte die IS-Miliz bereits rund 700 Mitglieder des Stammes getötet.

Der Al-Sheitaat-Stamm siedelt in der ölreichen und strategisch wichtigen Provinz Deir ez-Zor im Osten Syriens. Seine Mitglieder zählen als Gegner der IS-Miliz. Die Jihadisten sehen die Stammeskämpfer als "Ungläubige" an, weil sie sich weigern, nach den Regeln der Terrormiliz zu leben. Nach Angaben Abdel Rahmans hatten die IS-Kämpfer eine Ausgangssperre in den Stammesgebieten verhängt. (APA, 17.12.2014)