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Der Streik bei Amazon geht weiter

Foto: APA/DPA/Zentralbild

Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Streiks beim Online-Versandhändler Amazon auch am Donnerstag fortgesetzt. Aufgerufen waren Mitarbeiter am größten deutschen Standort im hessischen Bad Hersfeld sowie in Leipzig, Werne und Rheinberg (beide NRW) bis einschließlich Samstag. Im bayerischen Graben sollen die Proteste sogar bis einschließlich 24. Dezember weitergehen.Die wieder aufgenommenen Streiks laufen seit Montag. Erstmals hatten sich auch Mitarbeiter des Logistikzentrums in Koblenz beteiligt. Dort endete der Streik am Mittwoch.

Gewerkschaft: "Hat Auswirkungen"

Thomas Schneider, Verdi-Streikleiter in Leipzig, zeigte sich am Donnerstag in der Früh von der Wirkung des Ausstands überzeugt: "Wenn deutschlandweit über 2.500 Mitarbeiter die Arbeit niederlegen, hat das Auswirkungen", erklärte er. "Das sind erfahrene Kollegen, bei denen jeder Handgriff sitzt." Das bekomme Amazon zu spüren.

Amazon: Flexibel

Das Unternehmen bestreitet dagegen eventuelle Betriebsstörungen. Man verfüge über ein europaweites Logistiknetzwerk mit 28 Standorten und könne jederzeit auf die Streiks reagieren. Deutschland-Chef Ralf Kleber betonte unlängst: "Nach wie vor gilt: Die Mehrheit unserer Mitarbeiter streikt nicht. Nur eine Minderheit beteiligt sich daran. Die Ausfälle sind nicht groß. Deshalb gilt auch weiterhin: Wir liefern pünktlich."

Amazon verlängerte seine Bestellfrist für den Standardversand im Weihnachtseinkauf und will eine pünktliche Lieferung bis zum Heiligen Abend für Ware garantieren, die bis zum kommenden Montag um 12 Uhr bestellt wird.

Tarifvertrag

Die Gewerkschaft Verdi will bei Amazon einen Tarifvertrag zu den Konditionen des Einzelhandels durchsetzen. Amazon lehnt das strikt ab. Der US-Konzern sieht sich selbst als Logistiker. Eine Einigung ist nicht in Sicht. Verdi ruft seit 2013 immer wieder zu Streiks auf. Amazon beschäftigt deutschlandweit an neun Standorten 20.000 Festangestellte und Saisonkräfte. (APA, derStandard.at, 18.12.2014)