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"Haschtrafiken" sind für ÖVP-Politiker Josef Prirschl denkbar, sollte es zu einer Legalisierung der Droge kommen.

Foto: ap/Matilde Campodonico

Sollte es in Österreich jemals zu einer Legalisierung von Cannabis kommen, müssten der Vertriebskanal Nummer eins dafür die Trafiken sein, sagt der ÖVP-Politiker Josef Prirschl, Spitzenkandidat in der Fachgruppe Trafikanten beim Wirtschaftsbund Niederösterreich für die Wirtschaftskammer-Wahl, im Gespräch mit dem STANDARD.

Angesichts der politischen Diskussion über die Legalisierung von Cannabis, die die Sozialistische Jugend und die Neos fordern, will Prirschl die Trafiken in Stellung bringen. Diese könnten besser als Apotheken die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen überwachen. Denn die Missachtung des Jugendschutzes durch Trafiken werde bereits jetzt behördlich geahndet.

"Regierung aus Legalisierungsbefürwortern"

Im Gespräch mit dem STANDARD legt Prirschl Wert auf die Feststellung, die Freigabe von Cannabis nicht zu fordern. Auf die Frage, ob er die Forderung nach einer Freigabe unterstütze, sagt er: "Nein, es könnte jedoch zukünftig eine Regierung aus Legalisierungsbefürwortern gewählt werden. Für diesen Fall möchte ich schon jetzt die Anliegen der Trafikanten kommunizieren." Unmittelbar sehe er aber keinen Entscheidungsprozess durch die Politik "auf uns zukommen", sagt Prirschl.

Bei der Nationalratswahl im Jahr 2002 diente die "Haschtrafik" der ÖVP noch als das angebliche Schreckbild grüner Politik. Die ÖVP gilt als Urheberin der "Haschtrafik"-Kampagne gegen die Grünen. (Katrin Burgstaller, derStandard.at, 18.12.2014)