Beehrt Salzburg: das österreichische Duo Mauracher - Hubert Mauracher und Sonia Sawoff - sozusagen im futuristischen Weihnachtsornat.

Foto: Chakk Boom

Salzburg - Hubert Mauracher stammt aus dem Zillertal, und wie die meisten Tiroler kann er ein ziemlich sturer Hund sein. Vor allem wenn es um die Musik geht, lässt sich der Hoteliersohn, der auf Wunsch seiner Eltern eigentlich deren Betrieb hätte übernehmen sollen, nicht von seinem Weg abbringen.

Leichter fällt Mauracher das, weil er nicht mehr allein vom Musikmachen abhängig ist - seit einiger Zeit werkt er vormittags in seinem erlernten Beruf als Koch, danach widmet er sich der Familie sowie der Musik. Seit 2000 lebt und arbeitet der Tiroler in Wien, tourte unter anderem mit den Sofa Surfers, wobei er auf seinen Alben stilistisch sehr unterschiedliche Ecken erkundete. Auf Computerklänge, Downbeat, Nu Jazz und 1970er-Funk-Adaptionen folgten rockiger Indiepop und "richtige" Songs. Daneben produzierte er Radiojingles für FM4 und Filmsoundtracks, zudem trommelte er in Funk- und Fusion-Combos.

Seit einigen Jahren hat der Wahlwiener in der Grazerin Sonia Sawoff eine kongeniale Partnerin gefunden. Die Stimme des Elektropunk-Dreimäderlhauses Sawoff Shotgun war schon beim vorletzten Album Super Seven mit von der Partie. Beim aktuellen Let's Communicate hat das gemischte Duo jetzt erstmals alle Songs gemeinsam geschrieben und eingespielt - finanziert wurde mittels Crowdfunding.

Thematisch geht es um die Liebe, die Notwendigkeit und Tücken der Kommunikation sowie um das Ende der Welt. Musikalisch wird dies in einen gefälligen Synthiepopsound verpackt, der zwischen treibenden Beats und verträumten Melodien changiert.

Bei der Live-Präsentation ist Sonia Sawoff für Gitarre und Gesang zuständig, Sasa Nikolic sitzt hinter dem Schlagzeug, der Namenspatron der Band selbst kümmert sich um die Keyboards, Kabelsalate und Blechtrottel. Im Vorprogramm erkundet das Wiener/Berliner-Duo Fijuka den Grenzbereich zwischen Tanzboden und Soundspielerei, Elektropop und Disco. (Gerhard Dorfi, DER STANDARD, 19.12.2014)