Bild nicht mehr verfügbar.

An den Christbaum werden schöne Kugeln und Naschereien gehängt. Aber auch Geld hängt immer öfter am Baum - oder wartet als schön verpacktes Geschenk darunter.

Foto: APA/Georg Hochmuth

Wien - Jedes Jahr liegt es unter dem Weihnachtsbaum - wenn auch in unterschiedlicher Form: Geld. Monetäre Geschenke haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr etabliert. In welcher Form Geld geschenkt werden kann und was bei den verschiedenen Formen zu beachten ist, hat sich DER STANDARD angesehen.

Bargeld Schnöden Mammon unter den geschmückten Christbaum zu legen gilt zwar im Sinne des guten Geschmacks als wenig schick und glamourös, weil es beim Schenken gerade nicht um den ökonomischen Wert gehen soll - ganz im Gegenteil. Naheliegend ist ein Geldgeschenk häufig dennoch, weil in der Fülle der Güter der Fehlgriff nicht leicht zu vermeiden ist. Nur wer beim Shoppen und anschließenden Umtausch zur Höchstform aufläuft, freut sich über zielsicher am eigenen Geschmack vorbei gewählte Präsente. Wer also Scheine schenkt, tut gut daran, viel Energie in die Frage des Wie und Wofür zu legen. Allein oder gemeinsam mit Freunden die Weltreise-Etappe von Wien nach Toronto oder den Drittelanteil für den lang ersehnten neuen Wohnzimmerluster zu finanzieren, dagegen wird niemand Einspruch erheben. Dass dann noch höchste Kreativität in die Verpackung gelegt werden kann und soll, versteht sich von selbst.

Bild nicht mehr verfügbar.

Bei Bargeld-Geschenken ist der Schenker bei der Verpackung gefragt.
Foto: dpa/Tobias Hase

Gutscheine Etwas gehobener ist der gern gewählte Gutschein. Immerhin zeugt er vom Nachdenken darüber, wo man den Beschenkten im siebenten Himmel oder zumindest in dessen Nähe wähnt. Gutscheine sind grundsätzlich 30 Jahre gültig. Was mühelos scheint, kann aber auch Tücken haben, warnt die Arbeiterkammer. Denn viele Unternehmen befristen die Geltungsdauer. Befristungen von zwei Jahren oder weniger sind aber unzulässig, wie der Oberste Gerichtshof entschied. Nach Ablauf einer unzulässigen Befristung muss der Gutschein entweder trotzdem akzeptiert oder verlängert werden, oder der Kaufpreis des Gutscheins wird retourniert. Dem Beschenkten sollte man diese Information am besten mitliefern. Vorsicht geboten ist auch bei Gutschein-Plattformen im Internet. Diese treten oft nur als Vermittler auf. Hält der Gutschein nicht, was er verspricht, kann es mühevoll werden, zu seinem Recht zu kommen.

Bild nicht mehr verfügbar.

Bei Gutscheinen muss auf das eingetragene Datum geachtet werden. Prinzipiell sind Gutscheine 30 Jahre lang gültig.
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Aktien Was verschenkt wird, wird seines schnöden Seins enthoben. Es geht um die gute Idee. Da liegen Anteilsscheine an Unternehmen fast auf der Hand. Wer für Kinder oder Enkel den Grundstein für ein bisschen Spielgeld mit einem ersten Aktiendepot legen möchte, braucht derzeit aber Abenteuerlust - und mitunter ein ordentliches Budget. Die Erste-Bank-Experten würden zwecks Risikostreuung nicht unter 10.000 Euro anfangen. Kleinanlegern raten die heimischen Banken generell geradezu mit Inbrunst zu einem Aktienfonds. Mit einem monatlichen Beitrag von 40 bis 50 Euro wäre man dabei. Wer es trotzdem wagt, Einzeltitel zu verschenken, muss wissen: Die Beschenkten müssen volljährig sein, um selbstständig über ein Depot verfügen zu können, und der Bank höchstpersönlich ihr Risikoprofil bekanntgeben. Damit die Kosten den potenziellen Ertrag beim Kauf von Aktien eines einzelnen, etwa an der Wiener Börse gelisteten Unternehmens (Single Stock) nicht auffressen, ist eine Untergrenze von 2000 Euro anzuraten. Ob man zu Dividendenkaisern greifen oder lieber auf eine fantasievolle Unternehmensstory setzen soll? Nun, das ist der Punkt, bei dem in puncto Aktien die richtige Arbeit erst anfängt.

Aktien physisch zu schenken geht heute nur noch mit historischen Wertpapieren. Möchte jemand ein Depot verschenken, muss darauf geachtet werden, dass der Beschenkte volljährig ist.
Foto: Historical Shares

Bausparer Wenngleich die staatliche Prämie bei den Bausparern vor zwei Jahren auf 1,5 Prozent halbiert wurde und daher aktuell gerade noch 18 Euro pro Jahr beträgt, halten die Österreicher dieser Sparform die Treue. Um für ein späteres Ziel anzusparen, sind Bausparer nach wie vor auch ein beliebtes Geschenk. Etwa wenn Großeltern für ihre Enkel einen solchen ansparen, damit später Kapital für einen größeren Wunsch zur Verfügung steht. Zu beachten ist aber, dass man pro Person nur einen Bausparvertrag inklusive der staatlichen Prämie abschließen kann. Es können freilich Oma, Tante und Eltern für dasselbe Kind je einen Bausparvertrag abschließen - die staatliche Prämie gibt es aber wie gesagt nur für einen dieser Verträge.

Gold/Silber Wer kennt sie nicht, die Gold- und Silbermünzen, die schön verpackt unter dem Baum liegen? Klar ist, dass der Wert dieser Münzen - im Vergleich zu anderen Geldgeschenken - beständig ist. Wer die Münzen später verkaufen will, wird dafür immer einen Händler finden. Bekommt man die Münzen als Geschenk, stellt sich die Frage nach dem Gewinn weniger, als wenn man die für sich selbst gekauften Geldstücke später einmal verkaufen will - dann sollte freilich der Kaufkurs noch gewusst werden, damit man bei der Umsetzung in Bargeld keinen Verlust erleidet. Während Erwachsene den Wert einer solchen Münze wohl erkennen, ist dieses Geschenk für Kinder oder Jugendliche wohl nur als Extrabeigabe geeignet. Denn die Freude über das Hartgeld, mit dem man im Geschäft nicht bezahlen kann, ist bei dieser Zielgruppe wohl überschaubar. Was man zu Gold und Silber sonst noch wissen sollte: Beim Kauf von Silberprodukten wird in Österreich ein Aufschlag von 20 Prozent verrechnet. Auf Goldmünzen und -barren gibt es jedoch keinen Zuschlag. Eine sachgerechte Lagerung - etwa in einem Safe oder in einem Bankschließfach - ist zu empfehlen. Damit sind jedoch Kosten verbunden. Und einen laufenden Ertrag - wie etwa eine Dividende bei Aktien - gibt es bei den Geldstücken ebenfalls nicht. Der aktuell niedrige Goldkurs ist aber zumindest eine Freude für den Schenker, weil dieser für die Münzen weniger tief in die Tasche greifen muss.

Bild nicht mehr verfügbar.

Gold und Silber sind derzeit günstig zu haben. Beim Kauf von Silber ist jedoch ein Aufschlag fällig.
Foto: dpa/Sven Hoppe

Sparbuch Ein Klassiker ist auch das Verschenken von Sparbüchern. Eine Option sind täglich fällige Sparbücher, mit denen quasi ein Grundkapital verschenkt wird und bei denen der Beschenkte jederzeit etwas dazulegen kann. Sparbücher - sie werden ob ihrer Beliebtheit auch gerne "des Österreichers liebstes Buch genannt" - können aber auch auf Jahre gebunden verschenkt werden. Der Zinssatz ist bei dieser Form höher. Die längste Bindungsdauer sind derzeit zehn Jahre, die Angebote dafür sind aber höchst unterschiedlich, wie ein Blick auf bankenrechner.at zeigt. Mit einem Zinssatz von 3,125 Prozent liegt die Denizbank für eine Zehnjahresbindung im Vergleich vorn. 150 Euro müssen als Mindestsumme einbezahlt werden. Die Denizbank bietet in Summe drei unterschiedliche Varianten für die Kapitalbindung an. Auf Platz vier liegt das Vorsorgesparbuch der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich. 20 Euro müssen mindestens eingelegt werden - dafür ist der Zinssatz mit 0,625 Prozent auch recht mager. (Regina Bruckner, Bettina Pfluger, DER STANDARD, 19.12.2014)