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Ein Interessent weniger bei der Kommunalkredit: die Hypo Niederösterreich ist ausgestiegen

Foto: reuters/HEINZ-PETER BADER

Wien - Die landeseigene Hypo Niederösterreich hat es sich anders überlegt und bietet doch nicht für den Kauf der staatlichen Kommunalkredit Austria mit. Sie hat das Konsortium mit der Gruppe rund um den Unternehmer und steirischen Ex-Landesrat Herbert Paierl, der Investmentgesellschaft Cudos von Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner und Gemeindebund abrupt verlassen.

Als Grund dafür werden inoffiziell die sich stets wandelnde Datenlage und enge Fristen rund um den Bilanzstichtag kolportiert; möglicherweise will sich die Landesbank aber auch auf den Kauf der Kirchenbank Schelhammer & Schattera konzentrieren.

Vier Bieter

Insgesamt haben sich vier Bieter für die zum Verkauf stehenden knapp 50 Prozent der Kommunalkredit gefunden. Gerüchtehalber wurden zuletzt auch der Deutsche Patrick Bettscheider und der in London lebende österreichische Investmentbanker Thomas Marsoner genannt. Investmentbanker Willi Hemetsberger und Investor Michael Tojner sind ausgestiegen.

Verkäuferin der Anteile ist die staatliche Bankenholding Fimbag, sie erwartet sich für das rund fünf Milliarden Euro schwere Geschäftsvolumen dem Vernehmen nach einen Kaufpreis von rund 150 Millionen Euro.

Im Jänner soll der Deal unterschrieben werden. Der erste Verkaufsversuch, noch unter Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP), musste 2013 mangels attraktiver Angebote abgebrochen werden. Die EU hat damals verordnet, dass die Kommunalkredit (sie ist die aktive Geschäftsbank; die KA Finanz ist die abgetrennte Bad Bank mit den faulen Assets) kein Neugeschäft mehr machen darf, der Staat aber bis zur Hälfte der Anteile verkaufen kann. Die neuen Eigentümer müssen die Bank gemäß Ausschreibung weiterführen. (gra, DER STANDARD, 19.12.2014)