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Jubelstimmung im ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt nach der geglückten Kometenlandung am 12. November.

Foto: Reuters/RALPH ORLOWSKI

Vielmehr eine Neudatierung als eine Neuentdeckung: 40.000 Jahre alte Höhlenmalereien im Maros-Karstgebiet auf der indonesischen Insel Sulawesi.

Foto: kinez riza

Video: "Science's Breakthrough of the Year 2014"

Science Magazine

Washington - Auch heuer endet das Wissenschaftsjahr wieder mit einem "Best of"-Reigen: Am Mittwoch präsentierte das britische Fachblatt "Nature" die aus seiner Sicht zehn wichtigsten Köpfe der Wissenschaft 2014. Nun folgt das alljährliche Top-Ten-Ranking der wissenschaftlichen Durchbrüche des Jahres durch das US-Fachblatt "Science".

Der erste Platz geht dabei an die spektakuläre ESA-Mission "Rosetta": Die Landung des Mini-Labors "Philae" auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist für "Science" der Durchbruch des Jahres 2014. Auch "Nature" hatte mit dem Flugdirektor der Kometenmission, Andrea Accomazzo, einen "Rosetta"-Forscher zu den zehn wichtigsten Menschen des Jahres gezählt.

Die weitere "Science"-Liste der wissenschaftlichen Durchbrüche des Jahres (bis auf "Rosetta" keine Rangfolge):

Älteste Höhlenmalereien der Welt auf Sulawesi: Ein Forscherteam datierte Felszeichnungen in einer Kalksteinhöhle auf der indonesischen Insel Sulawesi auf ein Alter von etwa 40.000 Jahren und damit vier Mal so alt wie bisher angenommen. Zuvor galt Europa als Heimat der frühesten Kunst.

Alphabet des Lebens erweitert: Forscher arbeiteten der DNA eines Bakteriums zu den üblichen vier Basen-Buchstaben zwei weitere ein. Zuvor war so etwas noch nie bei einem Lebewesen gelungen. Die Forscher schufen damit einen halbsynthetischen Organismus.

Die Geburt der Vögel: Gleich mehrere Forscher verglichen Fossilien mit heute lebenden Vögeln: Sie fanden heraus, dass bestimmte Dinosaurier kleine, leichte Körper entwickelten und sich so zu verschiedenen Vögeln entwickelten - wahrscheinlich, weil sie so leichter Unterschlupf und Futter fanden.

Hoffnung auf Diabetes-Therapie: Zwei Forschergruppen haben Methoden entwickelt, um Insulin-produzierende Beta-Zellen nachzubilden. Diabetes Typ 1 beruht auf der Zerstörung der Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Die Patienten müssen deshalb zeitlebens Insulin injizieren, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.

Jungbrunnen für Mäuse: Blut junger Mäuse kann ältere Artgenossen verjüngen. Ein Forscher-Team verabreichte älteren Mäusen das Protein GDF11 aus dem Blut junger Tiere und beobachtete die Regeneration von Muskeln und Gehirn. Ein anderes Team berichtete, dass Blut oder Plasma junger Mäuse das Gedächtnis älterer stärkt. Jetzt läuft ein Versuch, bei dem Alzheimer-Patienten Plasma junger Spender bekommen.

Manipuliertes Gedächtnis: Forschern gelang es bei Mäusen, durch Laserlicht die emotionale Assoziation einer konkreten Erinnerung im Nachhinein zu verändern. Die Erfolge in der Optogenetik bergen großes Potenzial für die künftige Behandlung posttraumatischer und anderer Erkrankungen.

Neuromorphe Chips: Sie ahmen das menschliche Gehirn nach - und das wohl mit Erfolg. Forscher entwickelten sogenannte neuromorphe Chips, die Informationen ähnlich wie das menschliche Gehirn verarbeiten.

Selbstständige Roboter: Roboter können ohne menschliche Kontrolle zusammenarbeiten. Das haben verschiedene Forschergruppen in mehreren Projekten gezeigt. In einem bauen programmierte Roboter gemeinsam ohne weitere Anleitung von Menschen einfache Strukturen.

Würfel-Satelliten: Die zehn mal zehn Zentimeter messenden Mini-Satelliten (CubeSats) werden schon seit rund zehn Jahren in die Atmosphäre geschossen. 2014 sind gleich 75 von ihnen gestartet - ein neuer Rekord. Daten der von Studenten konzipierten Satelliten haben in diesem Jahr wichtige Forschungsbeiträge geleistet.

Zum "Versagen des Jahres" kürte das Fachblatt übrigens die globale Reaktion auf den Ebola-Ausbruch in Westafrika: "Zu wenig, zu spät", schreibt "Science"-Chefredakteurin Marcia McNutt im Editorial der aktuellen Ausgabe. Sie hoffe, dass diese Tragödie alle Beteiligten zu Bemühungen veranlasse, die Ausbreitung im nächsten Jahr zu stoppen. (APA, red, 18.12.2014)