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Um zu einem Ergebnis wie dem obigen zu kommen, muss ein Prozess wie der unten skizzierte ablaufen (ganz rechts sollte statt "8,4 kg" übrigens 9,4 stehen):

Foto: AP Photo/Jack Plunkett
Grafik: BMJ

London/Wien - Jetzt kommt erst einmal Weihnachten. Und das bedeutet im Normalfall das eine oder andere Festtagsessen, wenig Bewegung und womöglich ein paar Kekse zu viel. Wer sich danach oder ab dem 1. Jänner vornimmt, ein paar Kilos abzunehmen, könnte sich vielleicht fragen, wohin denn das Körperfett verschwindet. Wird es in Hitze umgewandelt? Zu Muskeln umgebaut? Oder verlässt es einfach in Form von Kot, Urin und Schweiß den Körper?

Diesen Fragen sind die australischen Forscher Ruben Meerman und Andrew Brown (University of New South Wales in Sydney) für die Weihnachtsausgabe des "British Medical Journal", in der traditionell nicht ganz bierernste Themen mit britischem Humor abgehandelt werden, nachgegangen. Der mehr oder weniger ironische Teil der Studie: Die Wissenschafter erhoben in einer nichtrepräsentativen Befragung die Einschätzung vom 50 praktischen Ärzten, 50 Diätologen und 50 Personal Trainern.

Von den insgesamt 150 Experten tippten mit Abstand die meisten auf Fettverwandlung in Energie oder Hitze, danach folgten die Antwortalternativen Kot, Muskeln, Schweiß und Urin. Einige der befragten Personal Trainer gaben zu, keine Ahnung zu haben, relativ viele praktische Ärzte nannten eine ganz andere Antwort.

Die Chemie der Fettverbrennung

Wer hat recht? Dazu muss man zunächst einmal wissen, woraus Körperfett überhaupt besteht. Das sind Triglycerid-Moleküle, die aus Wasserstoff-, Kohlenstoff- und Sauerstoffatomen zusammengesetzt sind und durch Oxidation in diese Bestandteile zerlegt werden. Bei dieser Verbrennung braucht es Sauerstoffmoleküle, um das Fett in Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O) umzuwandeln: Wer 10 Kilogramm Körperfett durch Abnehmen verliert, muss 29 Kilogramm Sauerstoff einatmen, um das Fett in Form von 28 Kilogramm Kohlendioxid und elf Kilogramm Wasser auszuscheiden.

Meerman und Brown errechneten aber auch noch die erstaunlichen Relationen der Zerfallsprodukte: Tatsächlich werden 84 Prozent des Körperfetts als Kohlendioxid über die Lunge ausgeschieden wird, während nur 16 Prozent in Wasser umgewandelt werden, das über die Blase ausgeschieden wird. Die verlorenen Kilos werden also zum größten Teil ausgeatmet.

Von den 150 Befragten wussten immerhin drei Diätologen die richtige Antwort. (Klaus Taschwer, DER STANDARD, 20.12.2014)