Der BBC-Bericht offenbarte, dass Arbeiter eines Apple-Zulieferers aus Erschöpfung während der Arbeitszeit einschlafen.

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Der BBC-Bericht über die katastrophalen Arbeitsbedingungen des taiwanischen Apple-Zulieferers Pegatron hat nun auch CEO Tim Cook erreicht. Er sei über die Anschuldigungen des britischen Fernsehsenders "zutiefst beleidigt". Die BBC habe Apple vorgeworfen, Versprechen bezüglich verbesserter Arbeitsbedingungen gebrochen zu haben. Cooks Aussage entstammt einer Mail von Apples Vizepräsident des operativen Geschäfts Jeff Williams. Laut der internen Nachricht an 5.000 Mitarbeiter in Großbritannien wären die Vorwürfe "absolut nicht der Wahrheit entsprechend".

93 Prozent aller Zulieferer würden sich an 60-Stunden-Woche halten

Apple habe laut Williams der BBC zudem im Vorfeld Fakten und Perspektiven zu Apples Menschenrechtseinsatz übermittelt, welche jedoch außen vorgelassen wurden. Den Vorwurf, dass die Arbeitszeiten massiv überschritten wurden, kontert Williams damit, dass Apple die Arbeitszeit genau überprüft und dass 93 Prozent aller Zulieferer sich an die vorgeschriebene 60-Stunden-Woche hält. Trotzdem gäbe es laut Williams hier Verbesserungsbedarf.

"Kein Unternehmen steht mehr für faire und sichere Arbeitsbedingungen"

Der Firmen-Mail zufolge würde kein anderes Unternehmen mehr für faire und sichere Arbeitsbedingungen einstehen, als dass es Apple tue. Der BBC-Bericht zeigte auch Kinder in Indonesien, die unter lebensgefährlichen Bedingungen Zinn abtragen würden, die bei Apple-Produkten zum Einsatz kommen. Dies kontert Williams damit, dass es möglich ist, dass dies tatsächlich passiert, hierbei jedoch nicht Apple sondern der indonesischen Regierung die Schuld zu geben ist. Diese würde nichts gegen Korruption und unterentwickelte Belieferungsketten unternehmen.

Nachforschungen sollen helfen

Hierbei wird von Williams betont, dass Apple zwei Möglichkeiten hätte: Einerseits kein Zinn mehr aus Indonesien zu kaufen, was "feig" und "faul" wäre oder aktiv etwas gegen dagegen zu unternehmen, nämlich nicht mehr bei jenen Unternehmen einzukaufen, die auf derartige Arbeitsbedingungen setzen. Insgesamt würde Apple laut Williams die Vorwürfe jedoch ernst nehmen und Nachforschungen anstellen. "Wir werden nicht rasten, bis jede Person unserer Belieferungskette mit dem Respekt und der Würde behandelt wird, wie diese verdient", beteuert der Vizechef des operativen Geschäfts. Auch Pegatron würde Nachforschungen anstellen. (dk, derStandard.at, 20.12.2014)