Washington - Die USA haben vier aus Afghanistan stammende Guantanamo-Häftlinge in ihre Heimat zurückgeschickt. Die Fälle der vier Männer seien zuvor intensiv überprüft worden, teilte das Verteidigungsministerium am Samstag in Washington mit. Ein wichtiges Kriterium sei dabei die nationale Sicherheit gewesen.

Die Überstellung der Afghanen in ihre Heimat folgt nur kurz nach der Freilassung von sechs Männern aus dem umstrittenen US-Gefangenenlager auf Kuba Anfang des Monats. Diese waren von Uruguay aufgenommen worden.

Obama: Schließung hat "nationale Priorität"

Nach der nun erfolgten Freilassung der vier Afghanen werden nach Angaben des Pentagon noch 132 Häftlinge in Guantanamo festgehalten. US-Präsident Barack Obama bemüht sich seit seinem Amtsantritt im Jänner 2009, das international kritisierte Gefangenenlager auf Kuba zu schließen. Erst am Freitag - einen Tag vor der Verkündung der jüngsten Freilassung - hatte Obama die Schließung des Lagers zur "nationalen Priorität" erklärt. Der Präsident stößt mit seinen Plänen aber in Parlament, Justiz und Öffentlichkeit auf heftigen Widerstand.

Die meisten Guantanamo-Häftlinge wurden seit ihrer Festnahme in den Jahren 2001 und 2002 weder angeklagt noch verurteilt. Insgesamt waren seit 2001 auf der Marinebasis 779 Menschen inhaftiert. (APA, 20.12.2014)