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Marcel Hirscher holt sich den vierten Saisonsieg.

Foto: reuters/rellandini

Alta Badia – Marcel Hirscher und der Riesentorlauf – das passt. Marcel Hirscher und Alta Badia – das passt auch. Zum zweiten Mal en suite triumphierte der Salzburger am Sonntag beim Riesentorlauf-Klassiker auf der Gran Risa. Er gewann den "Höllenritt" unter strahlend blauem Himmel mit 1,45 Sekunden Vorsprung vor dem US-Amerikaner Ted Ligety und überholte mit seinem 27. Weltcupsieg auch Franz Klammer in der Bestenliste. Knapp hinter Ligety landeten die Franzosen Thomas Fanara und Alexis Pinturault. Zweitbester ÖSV-Läufer war Benjamin Raich, der aufgrund eines schweren Schnitzers im ersten Lauf insgesamt 3,33 Sekunden Rückstand ausfasste und 13. wurde.

Hirscher ließ sich weder von der rasanten Kurssetzung noch von einer Verkühlung bremsen und setzte seine Erfolgsserie in den technischen Disziplinen fort. Er stand heuer schon viermal ganz oben. Mit seinem dritten Saisonsieg im Riesentorlauf stellte er im Duell mit Ligety auf 3:1. Der Olympiasieger lag als Siebenter des ersten Laufs bereits 1,33 Sekunden hinter Hirscher, der mit Startnummer eins zur Bestzeit gefahren war.

Vollgas

Norwegens Trainer Franz Gamper hatte den zweiten Lauf sehr schnell gesetzt. Das kam dem Gesamtweltcup-Führenden Kjetil Jansrud entgegen. Er wurde 14. Hirscher fand die Kurssetzung beinahe grenzwertig. "Es war eines der härtesten Rennen heuer, wie auf einer Motocross-Strecke. Meiner Meinung nach sind 90 km/h für einen Riesentorlauf zu viel. Aber ich habe mir gedacht, scheiß drauf und gib Vollgas, Angriff ist die beste Verteidigung. Du kannst auf der Gran Risa nur mit aggressivem Stil gewinnen".

Für die übrigen ÖSV-Läufer lief es nicht nach Wunsch. Christoph Nösig wurde mit 3,81 Sekunden Rückstand 16., Philipp Schörghofer wurde mit 4,38 Sekunden Rückstand 21. Matthias Mayer, Elfter zur Halbzeit, rutschte in der Entscheidung aus.

Im Gesamtweltcup führt Jansrud nach zwölf Rennen mit 610 Punkten, Hirscher liegt 70 Zähler dahinter auf Rang zwei.

In der ewigen Weltcup-Bestenliste liegt Hirscher nun ex aequo mit dem US-Amerikaner Phil Mahre auf Rang neun. Von den ÖSV-Siegläufern haben nur Hermann Maier (54 Siege), Benjamin Raich (36) und Stephan Eberharter (29) öfter gewonnen.

Dass er nun mehr Siege als Klammer auf dem Konto hat, bedeutet Hirscher "schon einiges". "Aber zusammenzählen werde ich erst, wenn ich aufgehört habe".

Am Montag steht der nächste Klassiker auf dem Programm. In Madonna di Campiglio steigt ein Nachtslalom (17.45 und 20.45 Uhr). Auch daran hat Hirscher gute Erinnerungen. Den bislang letzten Torlauf ebendort entschied der Salzburger im Jahr 2012 für sich. (Thomas Hirner aus Alta Badia, DER STANDARD, 22.12.2014)