Ein glücklicher Kater.

Foto: Nicole Rauscher

Und noch einer.

Foto: Nicole Rauscher

Wir haben ja nun hinreichend festgestellt, dass Sie in den Dienst von Katzen treten möchten. Um Ihre neuen Hausherren zufriedenzustellen, gilt es, ein paar Dinge zu beachten, denn eines ist sicher: Sind die Katzen nicht zufrieden, hängt der Haussegen schief.

Gerade wenn Haus und Hof noch nie mit einem Stubentiger geteilt wurden, kann man ob des vielfältigen Angebots im Fachhandel leicht den Überblick verlieren. Folgend also ein paar Hinweise und Tipps für den Einkauf.

Als Weihnachts-Special finden Sie die individuellen Lösungen samt Katerstrophen in dieser Ansichtssache.

Futter, Napf und Tränke

Für Katzen ist ein Umzug Veränderung genug, deshalb sollten sie anfangs das gewohnte Futter bekommen. Das gibt Ihnen auch Zeit, sich über die verschiedenen Ernährungsarten zu informieren, schließlich spart eine ausgewogene Fütterung letztendlich Tierarztkosten.

Futter- und Wassernäpfe sind in verschiedenen Formen, Farben und Materialien erhältlich. Solange täglich frisches Wasser und Futter zur Verfügung stehen, ist es letztendlich Geschmackssache, wofür man sich entscheidet. Allerdings stehen die günstigen Alu-Näpfe in Verdacht, Allergien auszulösen. Praktisch ist natürlich einfaches Geschirr: Kleine Teller und Schalen können auch in den Geschirrspüler wandern. Je nachdem, was gefüttert wird, kann eine Napfunterlage nützlich sein. Hier hält außerdem ein Keramik-Trinkbrunnen mit Filterschwamm das Wasser sauber und in Bewegung – ein täglich frisch gefüllter Napf tut’s aber auch.

Katzenklo, Streu und Schaufel

Jede Katze benötigt zumindest ein Katzenklo. Das Aufstellen eines Extraklos soll außerdem zum Wohlbefinden beitragen und Sauberkeitsprobleme vermeiden. Auch hier bietet der Handel eine vielfältige Auswahl von Schalen- und Haubentoiletten über formschöne WC-Möbel bis zu automatischen Katzenklos, die im luxuriösesten Fall einen eigenen Wasseranschluss benötigen. Für wenig Geld kann man sich auch selbst eine Klo-Kommode bauen.

Gutes Katzenstreu sollte den Geruch binden und staubarm sein. Bei Kitten ist zunächst auf extrem klumpende Betonit-Streu zu verzichten, weil die Gefahr besteht, dass die Katzenkinder die Streu auch mal kosten.

Um die Hinterlassenschaften – täglich – zu entfernen, braucht man eine Streuschaufel. Als gelernter Hundehaushalt wird hier auch mal ein Gackerlsackerl benutzt. Wer keine Streu verwendet, die ins Klo wandern darf, ist mit einem Litter-Locker gut beraten. In diesem praktischen Behältnis können die Hinterlassenschaften bis zur endgültigen Entsorgung geruchsdicht verwahrt werden.

Kratzbaum, Klettergelegenheiten und Rückzugsmöglichkeiten

Eine der wichtigsten Anschaffungen überhaupt ist der Kratzbaum. Dabei ist es völlig egal, welche Form, Farbe, ob mit Hängematten oder ohne, mit eckigen oder runden Höhlen, ob Natur oder Polyester-Plüsch: Hauptsache kratzen und klettern. Das schont die Möbel und bietet der Katze abseits vom Spiel mit dem Menschen Beschäftigung. Weil die Samtpfoten gerne erhöht liegen, werden Kratzbäume oft auch als Rückzugsmöglichkeit genutzt.

Eine weitere Möglichkeit zum Krallenwetzen stellen Kratzbretter, -tonnen, -säulen und kurzlebigere Gebilde aus Karton dar. Haben Katzen genügend Möglichkeiten, sich auszutoben, lassen sie Sofa, Wände und Türen meist in Frieden. Das ultimative Katzenparadies schafft man – besonders in Wiener Altbauwohnungen – mit einem Catwalk. Durch Liegeflächen, Brücken und Verbindungsstege lässt sich Großartiges zaubern, denn die meist ungenutzte Raumhöhe ist der ideale Spielraum für die felinen Klettermeister.

Schlafplätze und Höhlen

Katzen können überall schlafen, und es gibt Exemplare, die ihre Designmöbel nicht mal mit dem Fellpopsch ansehen. Neben Couch, Sessel, Bett und den vielfältigen Varianten, die der Handel so bietet, reichen oft auch schon eine Schublade oder ein Karton mit flauschiger Decke. Hier werden die zahlreich angebotenen Höhlen und Schlafmöglichkeiten, inklusive denen des Hundes, aber gerne genutzt und erhöht liegende Plätze besonders geschätzt.

Transportbox

Für den sicheren Transport zum Tierarzt oder Katzensitter ist eine Transportbox pro Katze nützlich. Faltbare Nylonboxen sind praktisch in der Aufbewahrung, aber kein Hindernis für Ausbruchswillige. Im unwahrscheinlichen Fall, dass jemand beschließt, sein Samtpfötchen zum fliegenden Globetrotter zu machen, ist es sinnvoll, sich nach den internationalen Transportbestimmungen zu erkundigen. Bei den Austrian Airlines zum Beispiel darf die Katze in der Passagierkabine mitgeführt werden, solange sie samt Behältnis max. 8 kg wiegt und dieses die Maße von 55 x 40 x 23 cm nicht überschreitet. Mit Norweger- oder Savannah-Katzen könnte es da knapp werden.

Spielzeug

Gerade Katzenkinder spielen für ihr Leben gern, und auch erwachsene Katzen bleiben so fit. Da die Vorlieben unserer Stubentiger sehr unterschiedlich sind, können Spielmäuse und Katzenangeln bei einer Katze Ekstase, bei einer anderen absolute Langeweile hervorrufen. Spielzeuge, die sich zum gemeinsamen Spiel mit dem Menschen eignen, fördern darüber hinaus die Bindung. Im Handel werden inzwischen eine Reihe von Intelligenzspielen angeboten, und im Internet kursieren Anleitungen für selbstgebastelte Fummelbretter, die ein Katzenleben bereichern können. Manche Katzenfreunde nutzen für die Beschäftigung auch das Clickern, um kleine Tricks zu erlernen.

Katzensichere Wohnung

Auch Wohnungskatzen folgen beizeiten dem Ruf der Natur, daher sollten Fenster mit Kippschutz und Katzennetzen gesichert werden. Oft wird auch empfohlen, giftige Pflanzen aus der Wohnung zu entfernen. Freigänger unterliegen allerdings selten einer solchen Kontrolle, und sofern genügend Katzengras bzw. verträgliches Grünzeug (z. B. Callisia repens) zur Verfügung steht, ist Giftiges weniger interessant. Kitten sollten allerdings die erste Zeit von giftigen Pflanzen ferngehalten werden, besonders wenn man gerade kein Auge auf sie hat.

Wer ganz sicher gehen möchte, findet hier eine Liste mit für Katzen ungiftigen Pflanzen.

Die Katerstrophen liegen besonders gern in Blumentöpfen. Damit die Erde nicht im Fell hängenbleibt und die Töpfe nicht umgegraben oder als Klo missbraucht werden, können im Handel erhältliche Pflanzenschutzgitter eingesetzt werden. Wer Katz überhaupt nicht im Blumentopf haben möchte, kann auch ein paar schöne größere Steine hineinlegen.

---> zur Ansichtssache "Eindrücke aus den Leben der Katerstrophen"

(Nicole Rauscher, derStandard.at, 22.12.2014)