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Die Fronten sind nach wie vor verhärtet.

Foto: Reuters/Michaela Rehle

Bad Hersfeld - Nach mehr als einer Woche geht der bisher längste Streik beim Online-Versandhändler Amazon in Deutschland zu Ende. Die Gewerkschaft Verdi hatte Mitarbeiter an den Standorten Graben (Bayern), Leipzig (Sachsen), Bad Hersfeld (Hessen) und Rheinberg (Nordrhein-Westfalen) aufgefordert, auch am Heiligen Abend die Arbeit niederzulegen. Der Ausstand dauerte bis Mittwoch, 15.00 Uhr.

In Graben bei Augsburg beteiligten sich bis zu 500 Menschen an dem "erfolgreichen" Streik, wie ein Verdi-Sprecher am Nachmittag sagte. Den am Ausstand beteiligten Mitarbeiter gehe es vor allem um ihre Existenzsicherung. "Die Gehälter führen direkt in die Altersarmut." Aus der Bevölkerung und auch von anderen Einzelhandelsbeschäftigten hätten sie viel Zuspruch erfahren.

Die Streikwelle bei Amazon hatte am 15. Dezember begonnen. Der Tarifkonflikt bei dem Versandhändler dauert seit Mai 2013. Verdi will den deutschen Ableger des US-Giganten zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zu den besseren Bedingungen des Einzel- und Versandhandels zwingen. Amazon lehnt das strikt ab und verweist darauf, dass sich die Bezahlung der Mitarbeiter am oberen Bereich der

Konflikt seit 2013

In dem seit 2013 andauernden Konflikt will Verdi Amazon zwingen, die Mitarbeiter künftig nach dem Einzelhandelstarif statt dem niedrigeren Logistiktarif zu bezahlen. Zuletzt hatte die Gewerkschaft wiederholt zu Ausständen aufgerufen.

Amazon lehnt das strikt ab und führt keine Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft. Der US-Konzern sieht sich als Logistiker. Eine Einigung ist nicht in Sicht.

Eine Sprecherin von Amazon betonte erneut, dass es trotz des Streiks keine Lieferverzögerungen gebe. Zu Mehrkosten des Konzerns durch den langen Ausstand wollte das Unternehmen keine Angaben machen. ( (APA, 24.12.2014)