London - Die "New York Times" hat neue Büros für ihre künftige digitale Europa-Zentrale im Londoner Stadtteil Bloomsbury angemietet. Bis zu 100 Mitarbeiter sollen dort arbeiten, berichtet der "Guardian" - die britische Qualitätszeitung greift US-Medien wie die "New York Times" längst digital in deren Heimmarkt an.

"Panzer auf dem Rasen des Guardian"

"Guardian"-Medienkolumnist Roy Greenslade: "Es ginge wohl zu weit zu sagen, dass die ,New York Times' ihre Panzer da auf dem Rasen des Guardian parkt. Aber es ist faszinierend zu beobachten, wie die zwei weltweit führenden liberalen Zeitungen in das Territorium der jeweils anderen vorrücken." Nachsatz: "Der Guardian hat auch Expansionpläne für sein New Yorker Büro", das er 2011 eingerichtet hat.

Adieu, Paris!

Das Londoner Büro soll laut Greenslade als Zentrale die europäischen Digitalaktivitäten der NYT und für die internationalen Ausgaben der "New York Times" (früher "International Herald Tribune") dienen, die bisher ihren Europasitz in Paris hatte. Den würde die NYT aufgeben, schreibt Greenslade. (red, derStandard.at, 22.12.2014)