Rom - Im Rahmen einer groß und landesweit angelegten Razzia gegen eine neofaschistische Organisation sind in Italien 14 Personen festgenommen worden. Die Gruppe, die sich die aufgelöste neofaschistische Bewegung Ordine Nuovo ("Neue Ordnung") zum Vorbild nahm, plante Anschläge auf Institutionen, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Montag.

Ordine Nuovo war eine berüchtigte rechtsradikale Terrororganisation, 1956 mit einem von der SS entlehnten Motto gegründet ("Unsere Ehre heißt Treue") und 1973 nach mehreren ihr zugeschriebenen Terroranschlägen vom italienischen Innenministerium verboten.

Auch die Pläne der am Wochenende ausgehobenen Gruppe waren subversiv und hochgradig terroristisch: Mit gezielten Attentaten sollten hohe Polizeibeamte und Politiker ermordet werden, und zwar "zehn oder elf auf einen Schlag", wie die Polizei berichtet.

Ein weiteres Ziel sollte die Steuerbehörde Equitalia sein: Es sollten Bomben an verschiedenen Geschäftsstellen im ganzen Land gezündet werden - und zwar während des Parteienverkehrs.

Die Festnahmen erfolgten in über einem Dutzend Städten im ganzen Land, darunter Mailand, Turin, Görz, Padua, Udine, Venedig, Modena, Pavia, Rom, Neapel und Palermo.

Umsturz durch Terror

Den 14 Festgenommenen werden Terrorismus, Umsturzpläne, Aufhetzung zu Gewalt sowie Diskriminierung aus ethnischen und religiösen Gründen vorgeworfen. Ermittlungen gegen mindestens weitere 30 Personen wurden ebenfalls eingeleitet.

Die Verdächtigen nutzten soziale Netzwerke für "umstürzlerische Propaganda", berichtete die Polizei. Ihnen werden auch Überfälle zur Last gelegt, durch die die Gruppe Waffen beschafft haben soll. (gian, DER STANDARD, 23.12.2014)