Insbesondere Smartphone-Kameras sollen von den Möglichkeiten der RAW-Speicherung profitieren.

Foto: derStandard.at/Pichler

Schon öfter von der Android-Gemeinde verlangt, hat Google lange darauf verzichtet, seinem mobilen Betriebssystem native RAW-Unterstützung angedeihen zu lassen. Waren Nutzer daher auf entsprechenden Support durch ihren jeweiligen Telefonhersteller angewiesen, hat sich der IT-Riese aber nun erbarmt und Android 5.0 "Lollipop" den Umgang mit den Rohdaten hinzugefügt.

Das erfreut vor allem Hobbyfotografen und auch jene, die beruflich mit Fotografie zu tun haben. Sie schätzen die umfangreichen Bearbeitungsmöglichkeiten, wie CNet zusammenfasst.

Großer Vorteil für Smartphone-Kameras

Damit kann nun auch das Nexus 5 Bilder aufnehmen, die sich nachträglich in mannifaltiger Hinsicht verändern lassen. Dies ist insofern wichtig, als dass das Google-Handy nicht unbedingt für seine herausragende Kamera berühmt ist.

RAW ist genau deswegen für Smartphones und Tablets noch wichtiger, als für Highend-Kameras, erläutert Tom Hogarty, Produktchef bei Adobe. Denn hier kommen kleinere Sensoren und Linsen zum Einsatz, deren Fotos von nachträglicher Manipulation besonders stark profitieren können.

Mannigfaltige Bearbeitungsmöglichkeiten

Allerdings ist die Bearbeitung von RAW-Bildern nichts für all jene, die nur gelegentlich einen Schnappschuss machen, um ihn über soziale Medien zu teilen. Hier benötigt es bereits etwas Einarbeitung, um in einem geeigneten Bildbearbeitungsprogramm gute Ergebnisse zu erzielen.

So neigt das Nexus 5 bei bewölktem Himmel etwa dazu, einen orangen Farbstich zu erzeugen. Ein Problem, das sich bei einem Bild im Rohformat leichter beheben lässt, als bei einem JPEG, wo ein Algorithmus zum Zwecke der Komprimierung bereits viele Bildinformationen entfernt hat. Nutzer erhalten auch weitreichendere Kontrolle über den Weißabgleich, Sättigung, Kontrast und andere Optionen.

DNG

Derzeit produzieren viele Kameras noch ein proprietäres, vom jeweiligen Hersteller entworfenes RAW-Format. Das zwingt Software-Entwickler, ihre Bearbeitungstools jedes einzelne unterstützen zu lassen. Ein Umstand, den Adobe mit einem gemeinsmen Standard namens DNG (Digitales Negativ) beenden möchte.