Madonna di Campiglio - Hermann Maier, Stephan Eberharter, Michael Walchhofer, Benjamin Raich und nun Marcel Hirscher. Einen Seriensieger haben Österreichs Ski-Herren fast immer in ihren Reihen. Dass dahinter oft gähnende Leere herrscht, ist einer der Hauptkritikpunkte, mit denen sich die ÖSV-Spitze auseinandersetzen muss. Besonders im Slalom der Herren bewegt sich Österreich scheinbar auf sehr dünnem Eis.
Ältere Semester
Noch ist alles im Lot - mit Hirscher (25 Jahre), Mario Matt (34), Raich (35) oder Reinfried Herbst (36) hat man aktuell einige namhafte Stangenartisten im Talon. Zudem hat Wolfgang Hörl (31) jederzeit Top-15-Potenzial.
Zumindest die drei ältesten werden jedoch wohl schon bald Manfred Pranger in die Ski-Pension folgen. Und auch Hirscher hat schon mehrfach anklingen lassen, dass er die Ski wohl spätestens rund um seinen 30er in die Ecke stellen wird.
"Es ist ein großes Loch da"
ÖSV-Slalom-Trainer Marko Pfeifer nennt den derzeit verletzten Manuel Feller (23) und Marco Schwarz (23) als Österreichs Zukunftshoffnungen. Und sonst? "Nichts, null", gestand Pfeifer in Madonna di Campiglio. "Es ist ein großes Loch da. Wir brauchen Zeit und Geduld, zaubern können wir nicht", sagte Pfeifer, der 2013 von den schwedischen Herren zum ÖSV wechselte.
Pfeifer will deshalb einige aktuell 18- bis 19-jährige Talente so rasch wie möglich auf Weltklasse-Niveau bringen. Die Youngsters werden auch immer wieder zu Trainingsblöcken mit den arrivierten Athleten wie Olympiasieger Matt eingeladen. "Wir haben eine gute Strategie. Die Hoffnung ist, dass es oft schneller geht als man glaubt", so Pfeifer. (APA; 22.12.2014)