Moskau - Fünf Monate nach dem Absturz der malaysischen Passagiermaschine MH17 hat eine kremltreue Zeitung in Moskau einen mutmaßlichen Zeugen der Tragödie präsentiert. Der als "geheimer Zeuge" vorgestellte Ukrainer erklärte in einem Interview des Blatts "Komsomolskaja Prawda" am Dienstag, die Maschine mit 298 Menschen an Bord sei im Juli von einem ukrainischen Kampfjet des Typs Suchoi Su-25 aus der Luft abgeschossen worden. Die Ukraine behauptet dagegen seit langem, dass die prorussischen Separatisten im Donbass mit dem bodengestützten Luftabwehrsystem "Buk" das Flugzeug abgeschossen hätten.
Der nur von hinten auch in einem Video gezeigte Informant nennt einen Piloten mit dem Namen Woloschin, der die MH17 aus Versehen abgeschossen haben soll. Die oberste Ermittlungsbehörde in Moskau wolle den Mann selbst vernehmen, wie deren Sprecher Wladimir Markin sagte. Das sei nach einem Kontakt mit der Zeitung vereinbart worden.
Warum der "Zeuge" sich nicht an Stellen wandte, die Millionen als Belohnung für Hinweise auf den Täter versprechen, war zunächst unklar. Die Untersuchungen zu dem Absturz der Maschine werden in den Niederlanden geführt, da die meisten Opfer aus dem Land stammten. (APA, 23.12.2014)