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Bei der deutschen Sause (starring: Felix Neureuther und Fritz Dopfer) in Madonna di Campiglio standen die Österreicher im Abseits. Neben Hirscher (7.) kam nur noch Benjamin Raich (18.) in die Wertung.

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Vier Fünftel der Siege und zwei Drittel der Podestplätze des ÖSV in laufenden Saison gehen auf das Konto eines einzigen Mannes: auf Marcel Hirschers.

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Madonna di Campiglio – Marcel Hirscher rettet die Weihnachtsbilanz des ÖSV-Herren-Teams. In der ersten Saison mit dem neuen Cheftrainer Andreas Puelacher wurden bis dato durch Hirscher (4 ) und Hannes Reichelt (1) fünf Siege eingefahren – so viele wie zuletzt 2009. Von den neun bisherigen Podestergebnissen gingen zwei Drittel auf das Konto des Salzburgers (6).

Österreichs Abfahrer legten dagegen den schlechtesten Saisonstart der Geschichte hin und blieben erstmals seit 1989 vor der Weihnachtspause ohne Podestplatz. "Auf dem Papier haben wir nichts vorzuweisen", sagte Puelacher, der aber einen klaren Aufwärtstrend zu erkennen glaubt: gute Teilzeiten als Teilerfolge.

"Zu Saisonbeginn ist mir zu wenig riskiert worden. Jetzt fangen die Burschen an, mehr Risiko zu nehmen. Es wird nicht lange dauern, dann sind wir wieder ganz vorn dabei", versprach der Chef. Probleme in den Gleitpassagen leugnet er nicht, Kritik am Material sei aber "unberechtigt".

Im Super-G, traditionell eine der ÖSV-Paradedisziplinen, sah es etwas besser aus. Hannes Reichelt hat einen Sieg und einen dritten Platz auf dem Konto, Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer kann einen zweiten Rang vorweisen.

Positiv beurteilt Puelacher auch die bisherigen Saisonleistungen von Routinier Benjamin Raich (zweimal Vierter im Riesentorlauf) und Vincent Kriechmayr (einmal Super-G-Vierter). Leistungen wie jene von Philipp Schörghofer, der im Riesentorlauf seiner Form hinterherjagt, seien hingegen "ein Rätsel". Auch andere arrivierte Athleten wie Klaus Kröll, Mario Matt, Reinfried Herbst, Max Franz, Romed Baumann, Joachim Puchner oder Georg Streitberger konnten bis dato nicht überzeugen.

Der Tatsache, dass im Unterbau in fast allen Disziplinen teilweise große Jahrgangslöcher entstanden sind, begegnete die ÖSV-Spitze mit einer Umstrukturierung. Unter dem neuen Nachwuchskoordinator Jürgen Kraller wurde laut Puelacher die Vernetzung von Landesverbänden, Nachwuchs und Europacup entscheidend verbessert.

Vier von elf bei den Frauen

Das Frauen-Team vertschüsste sich mit dem Doppelsieg im Super G von Val d'Isère stilvoll in den Kurzurlaub. Elisabeth Görgl machte mit ihrem Erfolg sowie Platz zwei in der Abfahrt hinter Lindsey Vonn klar, dass nach wie vor mit ihr zu rechnen ist.

Warum die Motivation auch in der 15. Weltcupsaison noch frisch wie am ersten Tag sprudelt, erklärt die Steirerin so: "Es ist die Liebe zum Skisport, die ich von klein auf habe. Natürlich habe ich auch Phasen, in denen ich nachdenke. Aber ich bin immer noch hungrig."

Auf der Habenseite stehen bei den ÖSV-Damen vier Rennsiege durch Görgl, Nicole Hosp (Slalom Aspen), Eva-Maria Brem (RTL Aspen) und Anna Fenninger (RTL Sölden). In bisher elf Saisonrennen wurden zudem zwölf Podestplätze eingefahren.

Allerdings hat Fenninger im Gesamtweltcup nach einem Saisondrittel bereits 249 Punkte Rückstand auf die wiedererstarkte Tina Maze. Die slowenische Vielfahrerin gestand aber in Frankreich ein, etwas erschöpft zu sein. "Das Programm ist anstrengend, ich brauche jetzt echt eine Pause." (APA/red, 23. 12. 2014)