Guantanamo - Knapp die Hälfte der verbleibenden 132 Häftlinge des stark umstrittenen US-Gefangenenlagers Guantanamo Bay ist zum Transfer in andere Länder freigegeben. Das sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Washington am Dienstag. 64 von ihnen warteten derzeit auf eine mögliche Überstellung.

Zuletzt hatte sich Außenminister John Kerry an den Vatikan gewandt und um Hilfe bei der Suche nach "humanitären Lösungen" für die Gefangengen gebeten. Nur zehn der 132 sind derzeit angeklagt.

Präsident Barack Obama hatte bereits in seinem ersten Wahlkampf im Jahr 2008 versprochen, das von Menschenrechtlern heftig kritisierte Lager zu schließen. Er scheiterte vor allem wegen des Widerstands der Republikaner im Kongress an dem Versuch, die Insassen in den die USA zu bringen und dort vor Gericht zu stellen. Er hatte das Lager von seinem Vorgänger George W. Bush übernommen, der den Militärstützpunkt auf Kuba nach den Anschlägen vom 11. September 2011 zu einem Gefängnis für Terrorverdächtige ausgebaut hatte. Seit 2002 wurden dort rund 800 mutmaßliche Terroristen festgehalten. (APA, 23.12.2014)