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Die IS-Jihadisten veröffentlichten ein Bild des Ausweises des abgeschossenen Piloten

Foto: AP/Raqqa Media Center of the Islamic State group

Raqqa - Die jordanische Regierung hat sich entschlossen gezeigt, den von der Islamistengruppe "Islamischer Staat" (IS) in Syrien gefangen genommenen Piloten zu befreien. Die Regierung bemühe sich mit mehreren Krisenstäben um die Befreiung des 26-jährigen Jordaniers Muath al-Kasaesbeh, berichtete die Regierungszeitung "Al-Rai" am Donnerstag.

Der Vater des Piloten, Saif al-Kasaesbeh, bat den IS um "Gnade" für seinen Sohn. "Wir gehen davon aus, dass Muath ein Gast in den Händen von Brüdern ist", sagte er.

IS meldete Abschuss

Jordanische Militärkreise und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatten am Mittwoch berichtet, dass der IS einen jordanischen Kampfjet bei der ostsyrischen Stadt Raqqa abgeschossen und den Piloten als Geisel genommen habe. Auch die Jihadistengruppe selbst erklärte, für den Abschuss verantwortlich zu sein. Die USA dementierten dies jedoch.

Jordanien beteiligt sich an der US-geführten Offensive gegen den IS, der weite Teile in Syrien und im Irak kontrolliert. Es ist das erste Mal seit dem Beginn der Luftangriffe gegen den IS im August, dass die internationale Koalition ein Kampfflugzeug verliert.

IS-Kämpfer streiten über Gefangenen

Ein von AFP kontaktierter IS-Kämpfer in Raqqa hatte am Mittwoch gesagt, die Extremisten seien uneinig über den Umgang mit dem Piloten. Einige wollten ihn töten, andere wollten ihn am Leben lassen. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon verurteilte die Gefangennahme des Piloten und forderte eine würdevolle Behandlung des Mannes.

Die IS-Miliz veröffentlichte im Kurzmitteilungsdienst Twitter ein Foto des Dienstausweises ihrer Geisel. Demnach handelt es sich bei dem jordanischen Piloten um einen 26-jährigen Oberleutnant. Auch Fotos der von mehreren IS-Kämpfern umringten Geisel lud die Miliz im Internet hoch.

Al-Raqqa gilt als Hochburg der IS-Miliz in Syrien. Die sunnitischen Extremisten haben in Syrien und im Nachbarland Irak je rund ein Drittel der Landesfläche unter ihre Kontrolle gebracht und ein "Kalifat" ausgerufen. Sie tyrannisieren religiöse Minderheiten und gehen mit aller Härte gegen jede Form von Widerstand vor. (red/APA, 25.12.2014)