Washington - Der vergangene Woche aus kubanischer Haft entlassene US-Bürger Alan Gross hat sich Medienberichten zufolge mit der US-Regierung auf einen Vergleich in Millionenhöhe für die langen Jahre der Inhaftierung geeinigt. Der Fernsehsender NBC News berichtete am Mittwoch von einer Summe von 3,2 Millionen Dollar (2,6 Millionen Euro).

Gross arbeitete in Kuba mit seinem Subunternehmen für die US-Entwicklungsorganisation USAID, die in einer Erklärung die Einigung bestätigte, ohne eine Summe zu nennen. Gross Firma, die Development Alternatives (DAI), sind ebenfalls Partei in der Einigung, wie USAID weiter mitteilte.

Laut NBC News hatte DAI sieben Millionen Dollar unter anderem für angefallene Kosten während Gross' Haftzeit gefordert. Nach Angaben von USAID schließt der am Montag besiegelte Vergleich künftige Ansprüche aus. Es sei keinerlei Schuldanerkenntnis.

Der 65-jährige Gross war im Dezember 2009 festgenommen und 2011 zu 15 Jahren Haft verurteilt worden, weil er illegales Kommunikationsmaterial wie Satellitentelefone an Mitglieder der jüdischen Gemeinde auf Kuba verteilt haben soll. Bei seiner Verhaftung war der IT-Spezialist für seine eigene Firma in Kuba unterwegs. Der Fall hatte der vorsichtigen Annäherung zwischen Kuba und den USA, die mit dem Amtsantritt von US-Präsident Barack Obama im Jänner 2009 eingesetzt hatte, einen Rückschlag versetzt.

Seit 1961 unterhalten die beiden Länder keine diplomatischen Beziehungen, im Jahr darauf verhängten die USA ein bis heute geltendes Handelsembargo gegen den kommunistisch regierten Karibikstaat. Obama hatte in den vergangenen Jahren einige Restriktionen gelockert, etwa bei Reisen und Geldtransfers von in den USA lebenden Exil-Kubanern in ihr Heimatland. Obama verkündete in der vergangenen Woche eine historische Neuausrichtung der US-Kubapolitik. Sie sieht die Aufnahme diplomatischer Beziehungen und eine Fülle von Erleichterungen im Reiseverkehr und anderen Bereichen vor. (APA, 24.12.2014)