Washington - Die US-Lebensmittel- und Medikamentenbehörde FDA hat sich für eine Lockerung des lebenslangen Blutspendeverbots für homosexuelle Männer ausgesprochen. FDA-Chefin Margaret Hamburg teilte am Dienstag in Washington mit, ihre Behörde werde dafür plädieren, Schwule, die ein Jahr sexuell enthaltsam gewesen seien, zur Blutspende zuzulassen.

Damit zieht die FDA Konsequenzen aus einer Überprüfung der Blutspenderegelungen, die sie in den vergangenen Jahren gemeinsam mit anderen US-Bundesbehörden vorgenommen hatte.

Für die Prüfung waren unter anderem Studien und andere wissenschaftliche Daten sowie die Empfehlungen von Beratungsgremien ausgewertet worden. Die FDA will ihre Empfehlung im kommenden Jahr veröffentlichen. Dann soll die Öffentlichkeit zunächst die Möglichkeit bekommen, den Vorschlag zu kommentieren.

Das lebenslange Blutspendeverbot für Schwule in den USA war im Jahr 1983 erlassen worden und damit in einer Zeit, in der das HI-Virus besonders unter homosexuellen Männern grassierte und die Öffentlichkeit noch sehr wenig über HIV und Aids wusste. Gegner der Regelung heben hervor, dass das Blutspendeverbot Homosexuelle ausgrenze und dass der heutige Forschungsstand eine derartige Maßnahme nicht mehr rechtfertige. (APA, 24.12.2014)