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"The Interview" steht wieder auf dem Plan - und zwar nicht nur in Kinos sondern auch online.

Foto: Bruce Lipsky / AP

"The Interview" auf Google Play Movies in den USA.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Wollte Sony Pictures infolge von Terrordrohungen die Nordkorea-Satire "The Interview" schon vollständig in der Versenkung verschwinden lassen, kommt es nun ganz anders. So haben nach Kritik von US-Präsident Obama mittlerweile rund 200 unabhängige Kinos zugesagt, den Film in ihr Feiertagsprogramm aufzunehmen, auch die Suche nach einem Online-Vertriebspartner scheint nun von Erfolg gekrönt zu sein.

Google

So kündigt nun Google über sein Firmenblog an, dass man der Verbreitung des Films zugestimmt hat. Die umstrittene Komödie wird ab sofort sowohl über Google Play Movies als auch Youtube zum Kauf und Verleih angeboten werden, so Google.

Die Verfügbarkeit ist dabei allerdings vorerst auf die USA beschränkt. Ein Kinostart in Österreich war schon vor den Hacker-Angriffen für Februar anvisiert worden.

Zuvor hatte CNN bereits über eine Abmachung zwischen den beiden Konzernen berichtet. Kurz nach der Ankündigung von Google hat auch Microsoft verlauten lassen, die Komödie in Kürze über Xbox Video anbieten zu wollen. Wie Hauptdarsteller James Franco am Mittwoch freudig über Twitter verkündete: "The Interview is live! Thank you Sony":

Sony patzt bei Kopierschutz

Sony selbst bietet den Film auf seiner Webseite https://www.seetheinterview.com/ an. Allerdings nicht ohne Pannen: Wie zahlreiche Nutzer auf Twitter verkündeten, kann der Film bei einer "Ausleihe", die weniger als der Kauf kostet, problemlos heruntergeladen werden. Dazu ist es nur nötig, nach einem rechten Mausklick auf das laufende Video die Option "Download Video as..." auszuwählen. Das deutet auf einen Schnellschuss seitens Sony hin.

Signalwirkung

Die Online-Veröffentlichung soll vor allem ein Signal an die Hacker sein, dass sich die betreffenden Konzerne nicht durch etwaige Drohungen einschüchtern lassen. Diesen Aspekt betont denn auch Google in seinem Blogeintrag: Es könne nicht sein, dass einen kleine Gruppe von Leuten die Grenzen freier Meinungsäußerung in einem anderen Land festlegen.

Sony Pictures Entertainment

Google sollte - offenbar im Gegensatz zu Sony Pictures - auch das nötige technische Know-How haben, um mit etwaigen Angriffen umgehen zu können.

Angst

Dem vorangegangen waren offenbar Verhandlungen mit anderen Online-Videoanbietern, die aber offenbar alle aus Angst, zur Zielscheibe der Hacker zu werden, gescheitert sind. So soll Sony Pictures laut der New York Times zunächst vor allem auf Apple und dessen iTunes gehofft haben, der Hardwarehersteller habe aber ebenfalls abgesagt. CNN betont allerdings, dass die Verhandlungen noch nicht endgültig abgeschlossen sind. (apo/fsc, derStandard.at, 25.12.2014)