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Auf der IFA im September soll es zum Eklat gekommen sein.

Foto: AP Photo/Markus Schreiber

Weil Mitarbeiter des südkoreanischen Unternehmens LG bei einer Produktvorführung in Berlin Waschmaschinen ihres Konkurrenten Samsung beschädigt haben sollen, hat es am Freitag in der LG-Zentrale in Seoul eine Razzia gegeben. Dabei hätten die Ermitler Dokumente und Computerfestplatten beschlagnahmt, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.

"Unser Büro wird von Ermittlern untersucht"

Auch die Haushaltsgerätefabrik von LG im südkoreanischen Changwon sei durchsucht worden. "Unser Büro wird von Ermittlern untersucht", sagte ein LG-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP, ohne nähere Angaben zu machen.

Samsung hatte Klage gegen mehrere hochrangige LG-Mitarbeiter, unter ihnen LG-Haushaltsgeräte-Chef Jo Seong-Jin, wegen Verleumdung, Sachbeschädigung und Geschäftsbehinderung eingereicht. Das Unternehmen wirft den LG-Mitarbeitern vor, bei einer Fachmesse im September in Berlin Samsung-Maschinen vorsätzlich beschädigt zu haben. Laut Samsung hatten Überwachungskameras aufgezeichnet, wie mehrere Männer, die später als die LG-Mitarbeiter identifiziert worden seien, die Türscharniere der Samsung-Waschmaschinen zerstörten. Samsung wirft LG zudem verleumderische Äußerungen über angeblich defekte Samsung-Waschmaschinen vor.

Vorwürfe zurückgewiesen

LG wies die Anschuldigungen in einer Erklärung zurück. Das Unternehmen sei "besorgt, dass seine Geschäftsaktivitäten und sein Markenimage ernsthaft durch die einseitige und unverschämte Ansicht seines Wettbewerbers leidet".

Der südkoreanische Elektronikriese Samsung ist Weltmarktführer bei Handys und Flachbildfernsehern. Sein kleinerer Konkurrent LG zählt zu den größten Haushaltsgeräteherstellern weltweit. Die beiden Unternehmen liefern sich bereits seit Jahren eine erbitterte PR-Schlacht. (APA, 26.12.2014)