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Eine überschwemmte Straße am Mittwoch in Kuala Krai im Bundesstaat Kelantan.

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Blick auf den National Park in Kuala Tahan.

Foto: Reuters/Stringer

Kuala Lumpur - Malaysia kämpft mit einer der schlimmsten Fluten seiner jüngeren Geschichte. Bis Samstag mussten mehr als 160.000 Menschen ihre Häuser verlassen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Bernama berichtete. Acht Menschen kamen demnach bisher in den Fluten ums Leben. In Sri Lanka starben nach offiziellen Angaben bis Sonntag 24 Menschen durch Hochwasser und Erdrutsche. Mehrere weitere wurden noch vermisst. In Thailand erklärte die Regierung einige überschwemmte Provinzen zu Katastrophen-Zonen.

Bei den Unwettern in mehreren asiatischen Ländern sind bisher mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen. Seit Tagen anhaltender Starkregen hat in den betroffenen Gebieten zu schweren Überschwemmungen geführt.

Malaysia

In Malaysia sind laut der Nachrichtenagentur Bernama die ländlichen Küstenregionen im Osten des Landes besonders betroffen. Hilfe komme nur langsam an, da Schienen und Straßen an vielen Orten unter Wasser stünden. In den Staaten Kelantan, Pahang and Terengganu kam es immer wieder zu Stromausfällen, weil der Energieversorger mehr als 1.200 Transformatorhäuschen abschaltete, um Kurzschlüsse zu verhindern.

Der stellvertretende Regierungschef Muhyiddin Yassin beschrieb die Situation mit "jenseits aller Erwartungen". Örtliche Zeitungen druckten Bilder von Dörfern oder ganzen Ortschaften, die in schlammbraunem Wasser versanken - nur die Dächer waren noch sichtbar.

Versorgung zusammen gebrochen

Gesundheitsminister S. Subramaniam erklärte nach einem Besuch im Krankenhaus Kuala Kai auf seiner Facebook-Seite, die Versorgung mit Essen, Wasser und Strom sei zusammengebrochen. Ärzte und Schwestern seien völlig erschöpft. In dem südostasiatischen Land regnet es um diese Jahreszeit regelmäßig an der Ostküste - aber kaum jemals so stark wie diesmal.

Hawaii-Urlaub unterbrochen

Der stark in die Kritik geratene malaysische Ministerpräsident Najib Razak unterbrach seinen umstrittenen Hawaii-Urlaub vorzeitig. Während sich in Malaysia Hunderttausende vor den schwersten Fluten seit Jahren in Sicherheit brachten, hatte der 61-jährige Regierungschef mit US-Präsident Barack Obama Golf gespielt.

Najib kehrte am Samstag nach Malaysia zurück, um dort angesichts des schweren Hochwassers die Notfallmaßnahmen zu überwachen, teilte sein Büro am Freitag mit. Auf Facebook hatten Nutzer den Politiker dazu aufgefordert, den Urlaub abzubrechen und sich bei der Eindämmung der Katastrophe zu engagieren.

Najib rechtfertigte seine Abwesenheit. Er sei in ständigem Kontakt mit den zuständigen malaysischen Behörden gewesen und habe sich vergewissert, dass alles getan werde, um den Betroffenen zu helfen, sagte der Ministerpräsident. Najib sollte ursprünglich am 2. Jänner zurückkehren, sagte seine Pressesprecherin.

Sri Lanka und Thailand

Auf Sri Lanka sind inzwischen eine Million Menschen auf der Flucht vor den Fluten. Mehr als 100.000 von ihnen kamen nach Angaben des Katastrophenschutzzentrums in staatlichen Evakuierungszentren unter.

Im zentralen Distrikt Badulla etwa 200 Kilometer östlich der Hauptstadt Colombo gingen mehrere Erdrutsche ab und begruben Häuser unter sich. Besserung sei nicht in Sicht, hieß es. Die Behörden meldeten weiter steigende Pegelstände und warnten vor erneuten Erdrutschen.

Auch im Süden Thailands kämpften die Menschen mit ungewöhnlich starkem Regen. Mindestens 13 Menschen starben in den Fluten. (APA, 28.12.2014)