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Papst Johannes Paul II. besuchte Ali Agca im Gefängnis und verzieh ihm.

Foto: AP Photo/L'Osservatore Romano

Rom - Mehmet Ali Agca, der 1981 ein Attentat auf Papst Johannes Paul II. verübt hatte, hat am Samstag im Vatikan um ein Treffen mit Papst Franziskus gebeten. Als er eine negative Antwort erhielt, legte er Blumen auf das Grab des im April heiliggesprochenen Johannes Paul II. in den vatikanischen Grotten.

Agca wurde danach von der italienischen Polizei festgenommen und in eine römische Polizeizentrale geführt, berichtete die Tageszeitung "La Repubblica" auf ihrer Webseite. Weil er mit ungültigen Papieren eingereist sei, werde er bis Montag in Polizeigewahrsam in Rom gehalten und dann ausgewiesen, berichtete die Nachrichtenagentur ADN Kronos. Er sei in Rom eingetroffen, nachdem er mit einem Auto aus Österreich angereist war. Schon vor Wochen hatte Ali Agca den Wunsch geäußert, das Grab des polnischen Papstes zu besuchen.

Ablehnung aus dem Vatikan

Der vatikanische Pressesprecher, Pater Federico Lombardi, erklärte, dass der Vatikan die Bitte des Türken abgelehnt habe. "Agca hat Blumen auf das Grab von Johannes Paul II. gelegt. Ich glaube, das genügt", kommentierte Lombardi.

Agca, der zum Umfeld der rechtsextremen Organisation "Graue Wölfe" gehörte, hatte Johannes Paul II. am 13. Mai 1981 während einer Audienz auf dem Petersplatz in Rom mit mehreren Schüssen lebensgefährlich verletzt. Das 2005 verstorbene Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche besuchte Agca später im Gefängnis und verzieh ihm.

Agca wurde im Jänner 2011 freigelassen, nachdem er fast drei Jahrzehnte in Italien und der Türkei im Gefängnis gesessen war. Er lebt in seiner Heimat. (APA, 27.12.2014)