Bild nicht mehr verfügbar.

Irmgard Griss wartet auf das "achte Weltwunder".

Foto: APA/Fohringer

Wien/Klagenfurt – Die Chefin der Untersuchungskommission zur Hypo Alpe Adria, Irmgard Griss, schließt eine Kandidatur bei der Bundespräsidentenwahl 2016 nicht völlig aus. Sie würde "darüber nachdenken", wenn sich SPÖ und ÖVP auf sie als unabhängige Kandidatin einigen würden, sagte Griss in der "Kronen Zeitung". Dass sie Österreichs erste Bundespräsidentin wird, hält sie für "außerhalb jeder Wahrscheinlichkeit". Eine Einigung der beiden Regierungsparteien auf eine unabhängige Kandidatin käme, sagt die frühere OGH-Präsidentin, dem "achten Weltwunder" gleich.

Tatsächlich hat es in der Zweiten Republik noch keinen gemeinsamen Vorschlag von SPÖ und ÖVP für das Präsidentenamt gegeben. Die ÖVP hat jedoch zweimal, die SPÖ einmal auf einen Kandidaten verzichtet, als es um die Wiederwahl des ursprünglich von der anderen Partei ins Rennen geschickten Staatsoberhauptes ging. So trat gegen den aktuellen Amtsinhaber Heinz Fischer 2010 kein ÖVP-Kandidat an und 1998 gegen Thomas Klestil kein SPÖ-Kandidat. Tatsächlich parteiunabhängig war Rudolf Kirchschläger – jedoch nominiert von der SPÖ –, bei seiner Wiederwahl 1980 stellte die ÖVP ebenfalls keinen Bewerber auf.

Für die SPÖ ist die Präsidentschaftswahl 2016 – ungeachtet allen "Respekts für die Arbeit von Frau Griss" – noch kein Thema, sagte Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos am Sonntag zum STANDARD: "Da wird es von uns jetzt sicher keine Festlegung geben, sondern frühestens Ende 2015, Anfang 2016." Auf Heinz Fischer, dessen erfolgreichen Wahlkampf Darabos organisiert hat, habe sich die SPÖ bei der Wahl 2004 am 25. April "im Jänner 2004 festgelegt. So wird es auch diesmal sein."

ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel sagte auf STANDARD-Anfrage – unabhängig von der Person Irmgard Griss: "Diese Frage wird zum gegebenen Zeitpunkt parteiintern besprochen." (nim, APA, 28.12.2014)