Nach anfänglichem Hype hat das Interesse an Crowdfunding allgemein etwas nachgelassen. Das hat man auch bei der größten Schwarmfinanzierungs-Plattform Kickstarter gemerkt. Insbesondere im Videospielbereich zählen erfolgreiche Kampagnen im Millionenbereich mittlerweile zu sehr seltenen Ausnahmen.

Trotzdem tauchen immer wieder interessante Projekte auf, die viel Zulauf generieren. Hier eine Auswahl.

Einen Riesenerfolg erzielten die Macher des "Coolest Cooler". Im Grunde handelt es sich dabei um den Traum vieler Camper: Eine Kühlbox mit zahlreichen Zusatzfunktionen, wie etwa einem wasserfesten Bluetooth-Lautsprecher.

Wem das nicht reicht, findet als Teil der Ausstattung auch noch einen für Crushed Ice geeigneten Mixer, eine LED-Taschenlampe, eine integrierte Bestecklade, einen Flaschenöffner, ein Schneidbrett und ein USB-Ladegerät vor.

Der auf zwei großen Rädern komfortabel zu rollende Kühlkasten für etwa 200 Dollar wird dank über 62.000 Unterstützern verwirklicht. Sie steuerten unglaubliche 13.285.226 Dollar bei.

Ein sprichwörtlich großes Problem lösen die Erfinder von Earin. Herkömmliche Bluetooth-Kopfhörer sind einfach zu groß, befinden sie und haben Alternativen entwickelt, die im praktischen Kapselformat daherkommen. Die 50-mAh-Akkus der beiden Ohrstöpsel soll bis zu drei Stunden durchgehender Musikwiedergabe erlauben, per externem Akku sollen sie sich unterwegs wieder aufladen lassen.

Mit 160 Euro sind die Earin-Hörer allerdings nicht die günstigste Wahl. Trotzdem haben über 8.300 Unterstützer ihre Geldbeutel gezückt und fast eine Million britische Pfund beigetragen.

Im Sommer gab es für Science-Fiction-Freunde etwas Spannendes im Kickstarter-Sammelsurium. Der mobile Molekular-Sensor "Scio" sollte den Traum vom "Star Trek"-Tricorder einen Schritt näher rücken lassen.

Verbunden mit einer App soll Scio die Identifikation von Stoffen und Nahrungsmittel ermöglichen und dazu interessante Informationen, wie etwa Nährwerte liefern. Für rund 200 Dollar konnten Interessenten auf Kickstarter zuschlagen – und taten das auch reichlich. Anstatt der anvisierten 200.000 Dollar kamen satte 2,7 Millionen zusammen.

Nicht minder futuristisch ist "Hendo", der erste Proof-of-Concept eines Hoverboards. Freilich, so merkten Kritiker des Unterfangens schnell an, hat das vorgestellte Ger#t noch nicht viel mit jenen schwebenden Skateboards zu tun, mit denen Marty McFly in "Zurück in die Zukunft" Bekanntschaft schließt, benötigt es doch eine leitende Unterlage.

Doch obwohl es bis auf zwei Prototypen um jeweils 10.000 Dollar keine fertigen Geräte, sondern lediglich kleine Entwicklungskits zu haben gab, konnten sich zahlreiche Menschen dafür begeistern. Über eine halbe Million Dollar konnte "Hendo" per Kickstarter einnehmen.

Foto: Zack Brown

Eigentlich war es als Scherzaktion gedacht, als Zack Brown auf Kickstarter um zehn Dollar für seinen ersten selbstgemachten Kartoffelsalat warb. Am Ende wurde daraus ein Hype, der über 55.000 Dollar einbrachte.

Brown machte aus dem Kochprojekt letztlich ein kleines, halbtägiges Festival namens "Potato Stock", das im September über die Bühne ging und gemeinnützigen Zwecken dient. Fotos der Veranstaltung finden sich bei Bizjournals.com. (gpi, derStandard.at, 29.12.2014)