Slur soll Whistleblower für das Risiko bezahlen, das sie eingehen.

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"Ihr werdet es hassen." Damit wirbt die Website Slur, die ein Marktplatz für vertrauliche Firmen-, Regierungs- oder Militärdaten werden soll, berichtet heise. Mitarbeiter sollen dort sensible Daten gegen Bitcoins verkaufen können. Finanzielle Anreize könnten mehr Informationen an die Öffentlichkeit bringen, als Idealisten wie Edward Snowden, heißt es auf der Website.

Keine Einschränkungen

"Für jeden Idealisten, der selbstlos seine Freiheit, seinen Besitz oder sogar sein Leben für ein höheres Gut riskiert, gibt es 1.000 Psychopathen, die bereit sind anonym ihre Kameraden zu verkaufen", so die Betreiber. Ihnen schwebt eine Art Wikileaks 2.0 vor, nur dass die Whistleblower für ihr Risiko entlohnt werden sollen.

Die Daten sollen ähnlich wie auf eBay versteigert werden. Bieter und Käufer seien vollkommen anonym, wird auf der Seite versprochen. Dabei wolle man auch nicht einschränken welche Daten angeboten werden. Die Betreiber erwartet unter anderem Wirtschaftsgeheimnisse, Designs für Prototypen, Source Codes für proprietäre Software, Zero Day Exploits, Informationen über Backdoors in Software, gestohlene Datenbanken, Informationen über korrupte Politiker oder peinliche Fotos Prominenter.

Beta-Phase im April

Die Daten sollen verschlüsselt hochgeladen werden. Die Bieter erhalten bei erfolgreicher Auktion nur die Daten zur Entschlüsselung. Slur soll im April 2015 in eine offene Beta-Phase starten. Die finale Version ist für Juli anvisiert. Hinter der Seite stehen nach eigenen Angaben neun Kryptographie-Experten und Software-Entwickler, die sich "The u99 Group" nennen. (red, derStandard.at, 29.12.2014)