Rangun/New York - Die UN-Vollversammlung hat mehr Rechte für die muslimische Minderheit der Rohingya in Burma angemahnt. In einer Resolution äußern die Mitgliedstaaten ihre "ernste Besorgnis" über die Lage der Rohingya im westlichen Bundesstaat Rakhine, wo seit Zusammenstößen zwischen Buddhisten und Muslimen im Jahr 2012 rund 140.000 Menschen in improvisierten Lagern leben.

Die nicht bindende Resolution fordert die Regierung auf, für den Schutz der Rechte aller Einwohner von Rakhine zu sorgen und der Minderheit der Rohingya einen gleichberechtigten Zugang zur Staatsbürgerschaft sowie zu staatlichen Dienstleistungen zu gewähren.

Viele Menschen in Myanmar betrachten die Rohingya als illegal eingewanderte Migranten aus dem benachbarten Bangladesch, doch beharren die Angehörigen der offiziell staatenlosen Minderheit darauf, seit Generationen in Myanmar ansässig zu sein. Die Regierung will sie zwingen, sich als "Bengali" zu identifizieren, um die Staatsbürgerschaft beantragen zu können. Wer sich weigert, muss weiter in den Lagern bleiben. Die Rohingya lehnen eine Identifizierung als "Bengali" aber als abwertend und ausgrenzend ab.

Trotz der Kritik wird in der Resolution auch Lob für die Reformbemühungen der Regierung in Myanmar geäußert. Der Text wurde von der Europäischen Union eingebracht und im Konsensverfahren verabschiedet, nachdem Myanmar als betroffener Staat darauf verzichtet hatte, die Resolution zur Abstimmung zu stellen. (APA, 30.12.2014)